VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Ausländerbehörde nimmt die Aufkündigung der Aufenthaltsgenehmigung wieder zurück - Treffen vor dem Arbeitsgericht

Überraschende Wende im Fall Noor Basha: Der Investor-Cousin, der bei der 1860-Mitgliederversammlung verraten hatte, dass er von Geschäftsführer Robert Schäfer “vertrieben werden soll”, darf jetzt doch in Deutschland bleiben. Ein ranghoher Vertreter der Ausländerbehörde bestätigte nun der “SZ”, dass die sofortige Aufkündigung von  Bashas Aufenthaltsgenehmigung zurückgenommen wurde. Möglicherweise gab es bei der “Ausweisung” einen Formfehler.  Laut “SZ” soll ein Beamter Schäfers Schreiben an das KVR, in dem der Geschäftsführer schrieb, dass Basha keine Anstellung in Aussicht habe, einfach nur “routinemäßig” durchgewunken haben. Die Sachlage wurde offenbar nie richtig geprüft.

Basha muss also nicht am 9. August Deutschland verlassen, seine Aufenthaltsgenehmigung gilt weiter bis Januar 2014. Doch für den TSV 1860 ist die Angelegenheit damit nicht beendet: Basha klagt vor dem Münchner Arbeitsgericht rückwirkend auf Einstellung beim Zweitligisten und fordert Gehalt ein. Die Güteverhandlung steigt am 28. August um 9.15 Uhr. Löwen-Geschäftsführer Robert Schäfer hatte im November 2012 mit einer eindeutigen Erklärung dafür gebürgt, dass Basha künftig bei 1860 als Scout arbeiten werde. Zu einer Anstellung kam es aber nie. Pikant: Als Mitte Mai Hasan Ismaik verkündete, dass er den Rücktritt von Robert Schäfer fordere, erreichte am 24. Mai Schäfers Schreiben das KVR. Ein Zufall?

Gerhard Mayrhofer scheint in seinen ersten Tagen als neuer Präsident des TSV 1860 nicht beneiden zu sein. Er muss Lösungen finden, wie das Verhältnis mit Hasan Ismaik wieder gekittet werden kann.