VON OLIVER GRISS UND ALEXANDER HASSENSTEIN (GETTY IMAGES)

“Ich bin der Meinung, dass alle Regionalliga-Meister aufsteigen müssen - allein schon wegen der Planungssicherheit”, erklärte 1860-Trainer Daniel Bierofka zuletzt gegenüber db24: “Wenn du über 38 Spieltage auf Platz 1 stehst, dann hast du den Aufstieg einfach verdient. Es kann nicht sein, dass der Meister aus dem Westen direkt aufsteigt und der Bayern-Meister in die Relegation muss oder in die Verlosung muss. Das ist komisch und keine gute Lösung. Chancengleichheit sieht anders aus. Es sollte immer noch nach Qualität gehen und nicht, in welchem Landesverband mehr Fußballvereine sind.” Nach dem DFB-Bundestag in Frankfurt ist die Lage nun noch undurchsichtiger - ob der bayerische Meister 2019 direkt aufsteigt, entscheidet das Losverfahren!

Der TSV 1860 kann den Aufstiegs-Irrsinn umgehen, wenn die Bierofka-Elf im Mai über die Relegation in die Dritte Liga aufsteigt.

An welchem Verband lag’s, dass man sich im Zeichen des Fairplays nicht verständigen konnte? Dr. Rainer Koch will nicht der Buhmann für die anderen Verbände und die Vereine außerhalb der Regionalliga Bayern sein. “Völlig falsch liegen all jene, die noch immer behaupten, Bayern sei schuld, dass keine Lösung gefunden wird. Das Gegenteil ist der Fall!”, schrieb der DFB-Vize am Samstag auf seiner Facebookseite. Und: “Mit Bayern Bashing kommt man auf keinen Fall zum Ziel, denn die seit langem bekannte Wahrheit ist: Vier Ligen sind für Bayern (und vor allem auch für mich) sehr wohl vorstellbar und umsetzbar. Das will offensichtlich nur keiner hören, weil dann sehr schnell deutlich werden würde, wo die wahren Probleme liegen und wer einer vier 4-Ligen-Lösung tatsächlich im Wege steht.”

Koch verweist auf die “Wendelsteiner Vorlage” vom September: “Die bayerische Position ist beweisbar dokumentiert in der Erklärung der Bayerischen Vereine vom 25.9.2017. Der Blick auf die Karte zeigt für jeden schnell und klar erkennbar zwei Möglichkeiten für Bayern auf. Alle diskutierten Zuordnungskriterien (Fläche, Mannschaftszahlen, Himmelsrichtung) führen im Fall von Bayern immer ganz einfach zum gewünschten Ziel, d.h. Bayern zusammen mit Baden-Württemberg = 30% der Fläche = 28,7% der Mannschaften = Süddeutschland oder Bayern zusammen mit Sachsen und Thüringen = 29,3% der Fläche = 23% der Mannschaften = Südostdeutschland), beide Möglichkeiten sind unter allen diskutierten Aspekten geeignet und erfüllen problemlos alle diskutierten Kriterien, um eine von vier Ligen zu bilden und in Bayern wären wir auch mit beiden Lösungen einverstanden! Mehr Nachbarn haben wir nicht (Theoretisch wäre höchstens noch Bayern zusammen mit Hessen denkbar, aber auch das wäre für Bayern akzeptabel). An Bayern liegt es also nicht!”

33033.png