VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (FOTO)

Normalerweise legt Daniel Bierofka den Fokus bei seinen Spielanalysen immer nur auf seine Mannschaft, doch die Leistung von Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen (db24-Note 6) machte den Löwen-Trainer nach dem 1:2 in Braunschweig richtig wütend. “Ich habe noch nie etwas gegen den Schiedsrichter gesagt - aber das war auf beiden Seiten bodenlos”, kritisierte Bierofka gegenüber dieblaue24 den Unparteiischen.

Trotz der bekannten Vorgeschichten (u.a. Spuck-Affäre Bekiroglu) war das Duell der beiden Altmeister im Eintracht-Stadion eigentlich ein faires Aufeinandertreffen, doch Schiedsrichter Thomsen brachte mit seiner kuriosen Regelauslegung beide Seiten kräftig ins Rotieren. Bierofka fragt sich: “Wo soll der Weg hingehen? Wenn die Schiedsrichter so pfeifen, dann wird es in dieser Saison keine Mannschaft schaffen, ihre Spiele mit 11 Mann zu beenden. Fußball ist immer noch Zweikampfsport. Wenn man unseren Sport so auseinander pflückt, dann macht’s bald keinen Spass mehr. Neuerdings gibt es ja auch schon gelbe Karten für die Trainer. Man sollte den Sport so lassen, wie er ist…”

Auslöser für Bierofkas Verärgerung: Die umstrittene Ampelkarte für Kapitän Felix Weber nach 51 Minuten, die dafür sorgte, dass der TSV 1860 schwer unter Druck geriet und dann wenig später den Braunschweiger 2:1-Siegtreffer durch Benjamin Kessel kassierte. “Für das Foul in der ersten Hälfte an Sascha Mölders von hinten in die Beine auf fast gleicher Höhe gab es nicht mal eine Karte - mir fehlt die Verhältnismässigkeit”, erklärte Bierofka, der im Heimspiel gegen Zwickau (Mittwoch) nun auf seinen Kapitän verzichten muss.