VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Das Lachen ist zurück bei Marcel Bär…

Kein Wunder, der 30-Jährige macht nach seinem Mittelfußbruch Ende Juli im DFB-Pokal-Hit gegen den Borussia Dortmund (0:3) immense Fortschritte, trainiert mittlerweile komplett mit dem Team mit. Und der Angreifer ist sichtlich froh, dass die Zeiten von Individualtraining in der Kraftkammer oder mit Fitnesstrainer Jörg Mikoleit vorbei sind.

Am Sonntag, einen Tag nach dem furiosen 3:1 gegen Wehen Wiesbaden, nahm sich Löwen-Coach Michael Köllner nach db24-Informationen längere Zeit für seinen Top-Torjäger der vergangenen Saison, während die übrigen Sechzig-Spieler ausliefen. Der Oberpfälzer redete gestikulierend auf Bär ein, erklärte ihm vermutlich, wie er in den kommenden Wochen mit dem 21-Tore-Mann der Spielzeit 2021/2022 plant. Denn eines ist klar: Bär scharrt mit den Hufen, würde lieber heute als morgen wieder auf den Platz zurückkehren. Bereits vor Wochen erklärte Köllner jedoch: “Wir müssen ihn etwas bremsen.”

Denn klar ist auch: Ein Rückschlag bei Bär käme einer Katastrophe gleich - zu wichtig wird der Stürmer im heißen Aufstiegsrennen im kommenden Jahr für 1860 werden. Das Beispiel Niklas Dorsch sollte für die Löwen Warnung genug sein: Der 24-Jährige vom FC Augsburg brach sich Ende Juli - kurz vor Bär - den Mittelfuß. Vor knapp drei Wochen dann gab Dorsch in der zweiten Mannschaft des FCA sein frühes Comeback - zu früh. Nach einer Viertelstunde musste er mit Schmerzen ausgewechselt werden. Die Diagnose: (An)bruch des Mittelfußes. Erneute Operation, erneute monatelange Pause - ein Horror-Szenario, dem 1860 in der Causa Bär zwingend aus dem Weg gehen will und muss.

Die Löwen wollen nichts überstürzen, Bär unbedingt wieder zurück auf den Platz - eine Situation, die durchaus Konfliktpotenzial beinhaltet. Nun liegt es an Köllner und dem medizinischen Personal von 1860, diese Situation klug zu händeln. Durch die Ausfälle von Stefan Lex und Bär fehlte Sechzig in den vergangenen Wochen ein Duo, das in der Vorsaison zusammen auf sage und schreibe 52 Scorerpunkte kam. Dass die Löwen-Offensive um Fynn Lakenmacher (sechs Tore) und Meris Skenderovic (vier Treffer) die beiden Unverzichtbaren mehr als ordentlich vertrat, war so im Vorfeld nicht zwingend zu erwarten. 1860 kann froh sein, derart viel Qualität in der Kaderbreite zu besitzen.

Und dennoch kann Köllner es wohl kaum erwarten, dass seine beiden Offensivwaffen wieder zusammen im Angriff wirbeln. Immerhin: Lex feierte gegen Wiesbaden sein Comeback, wurde nach 71 Minuten eingewechselt. Neun Minuten später legte er das entscheidende 3:0 von Tim Rieder mustergültig auf - die bereits sechste Vorlage des Löwen-Kapitäns in dieser Saison. Noch Fragen?

Vier Partien stehen für die Sechzger noch an in diesem Jahr, ehe es Mitte November aufgrund der Winter-WM in Katar in die XXL-Winterpause bis Mitte Januar geht. Eines wird immer deutlicher: Bär steht unmittelbar vor seinem Comeback. Bleibt nur abzuwarten, wann der Angreifer wieder eingreift und ihn Köllner das erste Mal auf die Bank mitnimmt. Vielleicht schon in Bayreuth (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker)?