VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Daylon Claasen wurde von den dieblaue24-Lesern nach dem 2:0-Triumph über Hoffenheim zum “Löwen des Abends” gewählt - und das nicht irgendwie, sondern mit der überwältigenden User-Mehrheit von 71 Prozent. Ein Kompliment für die Leistung des Südafrikaners, der diesen unvergessenen Samstag mit dem Tor zum 1:0 krönte.

Während sich Claasen, der eigentlich im Sommer schon verkauft werden sollte, auf dem Platz flink und frech präsentiert, hält er sich selbst mit öffentlichen Aussagen noch zurück. Eigentlich sollte er nach dem Abpfiff in der Allianz Arena in die Presserunde, doch Joachim Mentel, Mitglied der 1860-Pressestelle, sagte: “Der Daylon traut sich noch nicht.”





Sein bei 1860 allseits bekannter Landsmann Lance Davids, inzwischen Manager von Claasen, kann das verstehen. “Daylon hatte ein sehr schwieriges Jahr bei 1860. Er war noch vor einigen Monaten todtraurig. Aber ich habe ihm aber gesagt: “Bleib locker, Daylon.” Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man als Neuzugang bei 1860 ein Jahr braucht, um den Verein zu verstehen”, erklärte Davids nun gegenüber dieblaue24: “Dieser Klub hat eine herausragende Ausstrahlung, aber birgt auch Gefahren.” Die Davids selbst mitgemacht hat: Einst wurde er unter Falko Gätz als jüngster Bundesliga-Spieler aller Zeiten gefeiert, den großen Durchbruch hat er bei den Löwen aber nicht geschafft. Bei Djurgårdens IF machte sich Davids dann als rechter Verteidiger einen Namen, 2010 gehörte das ehemalige Löwen-Talent zum südafrikanischen WM-Kader.

Dass Claasen im ersten Jahr nicht funktioniert hat, erklärt Davids, der nach seinem Karriereende nun wieder in Belgien lebt und demnächst an der Grünwalder Straße vorbeischauen will, so: “Daylon war der Wunschspieler von Ricardo Moniz - aber der war nach kurzer Zeit wieder weg bei 1860. Moniz kannte Daylon von der Ajax-Schule. Die beiden haben sich verstanden. Als Moniz weg war, ist Daylon schließlich in ein mentales Loch gefallen. Danach wurde er als Fehleinkauf abgestempelt. Ich bin mir aber sicher, dass Daylon den Löwen aber noch viel Spass machen wird. Er ist einfach ein zu guter Fußballer. Er macht zwar nicht viele Tore, aber durch seine Technik und Schnelligkeit wird er für jeden Gegner zum Problem.”

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