VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die “10” gehört seit jeher zu den begehrtesten Rückennummern im Fußball. Sie prägt den Begriff des Spielmachers, unter dem sich jeder Fan etwas vorstellen kann: Die Fähigkeit, ein Spiel zu lesen und lenken, eine Partie durch geniale Ideen, präzise Pässe und auch eigene Abschlussqualitäten zu entscheiden. Auch beim TSV 1860 ist die Nummer der großen Stars begehrt, doch vom Glück verfolgt waren ihre Träger (Ausnahme Moritz Stoppelkamp) seit dem Abstieg 2004 nicht.

Neuzugang Michael Liendl (29), der vor knapp zwei Wochen vom nächsten Gegner Fortuna Düsseldorf kam, will diesen Negativtrend nun beenden. “Die Zehn ist meine Wunschnummer”, sagt er klipp und klar.  In unserer kleinen Auswahl sehen Sie, dass die Zehn bei 1860, die sogar zeitweise aus Angst vor dem Scheitern nicht vergeben wurde, fast “verhext” ist:

Edu Bedia: Der Spanier wechselte im Sommer 2014 von der B-Elf des FC Barcelona zum TSV 1860. Seine Bilanz, die auch großen Verletzungssorgen geschuldet war, ist ernüchternd: 10 Zweitliga-Einsätze, null Tore. Seit einigen Wochen spielt er für den spanischen Zweitligisten Real Ovieda. Am Wochenende hatte Bedia seinen ersten Kurz-Einsatz - beim 3:1 gegen Albacete.

Sascha Rösler: 2009 kehrte der damals 31-jährige Blondschopf von Borussia Mönchengladbach an die Grünwalder Straße zurück - sein Wechsel wurde allerdings zum Missverständnis. Rösler wurde zunächst mit Übergewicht vorgestellt und dann erst einmal auf Kur an den Chiemsee geschickt. In 38 Zweitligaspielen erzielte er fünf Tore. Das ersehnte Ziel Aufstieg erreichte er nicht. Im Sommer 2010 wurde der Vertrag nicht verlängert, später  wechselte er vereinslos zu Fortuna Düsseldorf.

Savio Nsereko: Das einstige Wunder-Talent kehrte im Sommer 2010 zum TSV 1860 zurück - doch sein Wechsel war eine Farce. Wurde in der Zweiten Liga nur zweimal eingewechselt und tauchte dann unter. Kurz danach gab’s die fristlose Kündigung. Liebte dicke Autos und teure Klamotten. Bis Juni spielte der 26-Jährige für den bulgarischen Erstligisten Beroe Stars Sagora - jetzt ist er wieder vereinslos.


Berkant Göktan: Bevor der Türke, laut Franz Beckenbauer das “Jahrhundertalent des FC Bayern”, zu 1860 wechselte, hielt er sich mit Kicken im Englischen Garten fit. Erzielte in 37 Zweitliga-Einsätzen 20 Tore für die Löwen - danach stürzte er ab: Kokain. Der Verein kündigte ihm fristlos. Beim 0:1 gegen Freiburg saß der heute 34-jährige Göktan als Fußball-Fan auf der Tribüne.

Steffen Hofmann: In der Winterpause 2005/2006 wechselte die Rapid-Legende zum TSV 1860 - an seine sportliche Erfolge in Österreich konnte der Franke allerdings nicht anknüpfen. In 16 Zweitligaspielen erzielte er zwei Tore. Nach einem schweren halben Jahr kehrte er nach Wien zurück. Dort wurde er in der Saison 2009/2010 als Mittelfeldspieler sogar Torschützenkönig der österreichischen Elite-Liga.

Karlheinz Pflipsen: War nach dem Bundesliga-Abstieg 2004 die Wunschverpflichtung von Trainer Rudi Bommer. Als sein großer Förderer im Winter dann entlassen wurde, saß Pflipsen nur noch auf der Bank oder Tribüne. Nach dem Jahr bei 1860 beendete der Ex-Nationalspieler seine Karriere.

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