VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Als der gebürtige Westfale Markus Rejek im Januar 2014 zum TSV 1860 stieß, sagte er: “Sechzig ist sexy.” Ob dies der Marketing-Experte immer noch so sieht? Nachdem ihn Hasan Ismaik beim Fantreffen in Rudelzhausen anzählte (“Rejek ist der Hauptverantwortliche”), ist nichts mehr so wie früher für Rejek. Beim 1:1 gegen Bochum am Sonntagnachmittag machte Rejek einen sehr niedergeschlagenen Eindruck - man kann nicht sagen, dass er auf der Ehrentribüne die Nähe zu Ismaik gesucht hat. Der 1860-Geschäftsführer fühlt sich vom Hauptgesellschafter demontiert. “Hier wurde eine Grenze überschritten”, sagte er dem “Merkur”: “Das trifft mich in meiner Reputation. Das war eine Demontage. Das will ich nicht so stehen lassen.”

Auch dass er laut Ismaik einen aufgeblähten “Wasserkopf” in der Geschäftsstelle geschaffen haben soll, will Rejek nicht so stehen lassen. Laut Rejek gebe jeder deutsche Zweitligist für seine Verwaltung 2,1 Millionen Euro aus - die Löwen mit 21 Mitarbeitern nur 1,1 Millionen Euro. Kritiker von Rejek sehen dies allerdings anders. Exemplarisch für die Misswirtschaft steht für Ismaik die Powerpoint-Präsentation in Höhe von 50.000 Euro. Der TSV 1860 bezahlt außerdem derzeit nicht nur drei Cheftrainer (Möhlmann, Fröhling, von Ahlen), sondern auch Angestellte, für die es eigentlich keine richtige Verwendung gibt. Zäune werden hochgezogen. Die eigentliche Probleme - wie Rasenheizung und Rasenplätze - sind dagegen immer noch nicht behoben. Vereinzelte Spieler klagen ob der schlechten Zustände an der Grünwalder Straße 114.

Dass Ismaik in Rudelzhausen von einem Stadion-Neubau in Riem gesprochen hat, beurteilt Rejek in der “SZ” so: „Ehe in einer Arena in Riem gegen den Ball getreten wird, vergehen sieben bis acht Jahre! Niemand weiß, wie teuer dieses Bauprojekt werden wird. Es gibt ja noch überhaupt keine Prüfung, keine Machbarkeitsstudie!“

Das Tischtusch zwischen Ismaik und Rejek scheint zerschnitten. Am Sonntagabend musste der Noch-Geschäftsführer - wie auch Noor Basha - bei Ismaik im Mandarin-Hotel in der Münchner Innenstadt antreten. Ob es da zu einer Versöhnung kam? Fakt ist: Der Verwaltungsrat gab nach dieblaue24-Informationen Präsident Peter Cassalette mit auf dem Weg, dass Rejek gehalten werden soll. Ob das Ismaik groß tangiert?

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