Runjaic: "Ich weiß nicht, ob alle Spieler einsichtig genug sind"
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 17.10.2016 14:53
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Einer im Biergarten des Löwenstüberls war am Montagmittag besonders in Rage. “Wir sind Löwen - und ihr nicht!”, schrie er den 1860-Profis hinterher, die nach dem 1:3 gegen Fortuna Düsseldorf in Richtung Isarauen zum Auslaufen trotteten. Tatsächlich hat die aktuelle Zweitliga-Mannschaft wenig von dem, was man sich von einer 1860-Mannschaft eigentlich erwartet: Biss, Leidenschaft und Charakter.
Der Boulevard hat sich trotz der akuten Personal-Not bei 1860 (u.a. Aigner, Olic, Stojkjoic, Degenek, Boenisch und Ribamar fehlen alle verletzt) und den dadurch ausbleibenden positiven Ergebnissen indes auf Trainer Kosta Runjaic eingeschossen: Der TV-Sender “Sky” und auch die “BILD” berichteten sogar, dass Sportchef Thomas Eichin mit dem vereinslosen Andre Breitenreiter gesprochen habe. Nach dieblaue24-Informationen ist dies nicht richtig: Weder an der Grünwalder Straße noch in Abu Dhabi wird eine Trainerdiskussion geführt. “Wer mich kennt”, sagt Runjaic, “weiß, dass ich auch mir gegenüber selbstkritisch bin.”
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Runjaic wird selbstverständlich in Stuttgart (Freitag, 18.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) auf der Löwen-Bank sitzen - und zwar ohne irgendein Ultimatum. Runjaic selbst ist aber klar, dass seine Mannschaft nicht mehr so auftreten darf wie in den ersten 45 Minuten gegen Düsseldorf. “Die Körpersprache hat nicht gepasst, so dürfen wir uns zu Hause nicht präsentieren. Wir sind gut beraten, dass wir jetzt lösungsorientiert handeln”, erklärte der Trainer am Montagnachmittag: “Wir werden gegen den VfB Stuttgart vielleicht den ein oder anderen ins kalte Wasser werfen.” Der Brasilianer Rodnei wird definitiv wieder spielen, auch Victor Andrade, Romuald Lacazette und auch Levent Aycicek sind Kandidaten für die Start-Elf.
Deutlich wurde auch, dass die Schonzeit für den ein oder anderen 1860-Profi jetzt vorbei ist. “Die Spieler, die bis jetzt das Vertrauen ab dem ersten Tag bekommen haben, geben das nicht zurück. Es geht hier nicht um den Trainer, die Spieler spielen gegen sich selbst”, sagte Runjaic und schob nach einer internen Mannschaftssitzung nach: “Sie sind in der Pflicht, vor allem auch den Fans gegenüber, Körpersprache zu zeigen. Ich weiß aber nicht, ob alle Spieler einsichtig genug sind.” Namen wollte Runjaic keine nennen - fehlt`s bei dem ein oder anderen Löwen-Profi doch am Charakter?
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