Uduokhai: "Ich hätte auch zu Bayern gehen können - aber ich wollte zu Sechzig"
- AUS TROIA BERICHTEN OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (Fotos)
- 08.01.2017 13:47
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AUS TROIA BERICHTEN OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTOS)
Felix Uduokhai gilt als DAS neue Vorzeige-Talent beim TSV 1860. Ohne Probleme hat der U20-Nationalspieler wie erwartet den Sprung vom Löwen-Nachwuchs in die Zweite Liga geschafft. Beim 1:1 zum Jahresfinale gegen Heidenheim saßen sogar Scouts von zwei englischen Premier League-Vereinen auf der Tribüne, um den 19-jährigen Abwehrspieler unter die Lupe zu nehmen. Im Trainingslager im portugiesischen Troia stellte sich Uduokhai erstmals der Presse und sprach dabei über:
den Führungsstil des neuen Trainers: “Vitor Pereira ist sehr impulsiv. Er möchte uns viel beibringen. Das Training ist hart und intensiv. Mein Eindruck ist absolut positiv. Der Trainer hat mit mir auch schon persönlich gesprochen und gesagt, auf was ich achten soll und dass ich als junger Spieler gut zu hören muss.”
seinen sportlichen Aufstieg: “Ein gestandener Zweitligaspieler bin ich noch lange nicht, dazu braucht man erst einen gewisse Anzahl an Spielen. Wenn man aber Schlagwörter wie Shootingstar hört, das ist schon eine Art Bestätigung und zeigt, dass ich bislang einiges richtig gemacht habe. Aber dennoch habe ich erst acht Spiele gemacht. Ich muss noch viel lernen und viel zuhören. Ich will weiter vorankommen.”
seine Ziele: “Ich habe bis 2019 Vertrag bei Sechzig - ich kann jetzt noch nicht sagen, ich bleibe bis 2022 hier. Das ist im Fußball heutzutage nicht mehr so. Ich konzentriere mich voll und ganz auf die Rückrunde. Es kommt darauf an, wie sie läuft. Aber klar ist auch: Man spielt Fußball, um aufs höchste Niveau zu kommen. Ich kann jetzt noch nicht sagen, was in der nächsten Saison ist…”
seinen wichtigsten Förderer: “Ich bin meinem Berater Michael Koppold sehr dankbar. Wir kennen uns seit sechs Jahren. Er ist für mich eine Art Opa-Figur. Ich bin froh, dass ich ihn habe - nicht nur als Berater, sondern auch als Freund und Mensch.”
seine Vergangenheit: “Ich habe mit sieben Jahren in Annaberg-Buchholz begonnen Fußball zu spielen, dann bin ich zu Erzgebirge Aue gewechselt. Dort habe ich zweieinhalb Jahre gespielt. Und dann sind wir nach München gezogen - und wir haben einen Verein gesucht. Ich hätte nach einer Sichtung auch zu Bayern gehen können, ich habe dort teilweise mit Älteren trainiert - aber ich wollte zu Sechzig. Bei den Löwen hat’s mir besser gefallen. Seit der U11 spiele ich jetzt eben hier. Bis zur U17 habe ich links offensiv gespielt - da war ich aber noch schneller (lacht). Und die Trainer haben mich dann hinten gesehen - aber das ist völlig okay für mich.”
sein Vorbild: “Das ist Ze Roberto. Er ist trotz seines Alters immer noch so fit (der brasilianische Ex-Nationalspieler ist 42 und spielt noch Erste Liga, d. Red.). Er hat mich schon als kleiner Junge fasziniert - durch seine Art und Haare. Man kann sich aber auch viel von Ramos, Hummels und Puyol abschauen.”
sein bisheriger Höhepunkt: “Mein erstes Zweitliga-Tor in Sandhausen - das war ein Highlight. Aber auch der 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden vor dieser Kulisse war toll.”
Ablenkung im Trainingslager: “Ich habe mir ein paar Bücher eingepackt, gerade lese ich “Forest Gump”. Aber ich habe auch mein Notebook dabei. Wenn ich in Büchern schöne Sätze finde, dann schreibe ich sie auf. Die Bedingungen hier sind herrlich. Es ist anders als das Stadtleben.”
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