Cassalette im Interview: "Diese Transfers haben eine Signalwirkung"
- VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS-Foto)
- 02.02.2017 08:00
- 236 Kommentare
Es heißt, dass aufgrund der vielen Neuzugängen die Kabine jetzt aus allen Nähten platzt und angeblich sogar Klappstühle aufgestellt werden müssen…
Das stimmt so nicht. Wir haben nur 32 Schränke in der Kabine - so müssen alle Spieler derzeit ein wenig enger in der Kabine zusammenrücken. Aber wir sind dran, das Problem - wenn man überhaupt davon sprechen mag - zu lösen.
Die Kritiker sagen: Wo ist mit bei diesen fünf Transfers noch was für die Identifikation dabei?
Das sehe ich ein wenig anders. Wir haben im Sommer für viel Geld Stefan Aigner aus Frankfurt verpflichtet - mehr Identifikation als Stefan geht nicht bei 1860. Als ich hörte, dass es die Möglichkeit gäbe, ihn zurückzuholen, habe ich sofort gesagt: Das müssen wir jetzt machen. Uns muss aber auch bewusst sein, dass gute deutsche Spieler heutzutage ein Vermögen kosten. So weit sind wir noch nicht. Aber es bleibt der Wunsch von Hasan Ismaik, dass wir auch die bayerische Kultur nicht zu kurz kommen lassen.
Der Verein hat sich mittlerweile am Trainingsgelände eingeigelt: Fans dürfen nicht bei Pereiras Training zuschauen, Journalisten ebenfalls nicht.
Ich habe heute vom Fenster ein bisschen das Training verfolgt: Pereira hat Freistöße und verschiedene Spielzüge trainieren lassen. Die Fans müssen Verständnis haben, dass wir nicht offen sein wollen für Spione. Sie wollen doch auch, dass wir wieder erfolgreich werden. Das, was wir derzeit machen, ist reiner Selbstschutz. Das ist keine Entscheidung vom Präsidium oder Geschäftsführung, sondern allein vom Trainer. Ich kann aber versprechen, dass auch wieder andere Tage kommen werden. Wir werden immer der Münchner Verein bleiben, der sich fannah präsentiert.
Wir als 1860 fühlen uns schikaniert
Derzeit gibt es auch Dissonanzen mit Teilen der Münchner Presse. Es wird in den Redaktionen sogar von “Schikane” gesprochen.
Das wird wieder nur aufgebauscht. ‘Spiegel online’ schreibt, dass wir verschiedenen Zeitungen die Akkreditierung entzogen hätten. Das ist eine Halbwahrheit. Richtig ist, dass die drei betroffenen Zeitungen weiterhin bei uns Tagesakkreditierungen beantragen können und selbstverständlich zu ihren Rechten kommen. Wir als TSV 1860 fühlen uns schikaniert, wenn wir immer wieder Unwahrheiten über unseren Verein lesen müssen. Das ist sehr unschön. Ich habe nichts gegen Kritik, doch wenn teilweise nicht ein Funken Wahrheit dabei ist, dann müssen wir uns als Verein wehren.
Immerhin bereitet Ihnen 1860-Skifahrer Linus Strasser Grund zur Freude: Er gewann am Dienstag den Parallel-Slalom in Stockholm und feiert damit seinen ersten Weltcup-Sieg…
Wir sind richtig stolz auf Linus. Er ist der erste Deutsche, der in dieser Saison ein Weltcup-Rennen gewonnen hat - und es waren bis auf Hirscher und Neureuther alle Super-Stars dabei. Das freut uns natürlich als Verein. Wir hoffen alle, dass das für Linus der Start in eine große Karriere ist. 1860 ist nicht nur Fußball, sondern auch Breitensport. Dazu gehört auch unsere Skiabteilung. Am Samstag bin ich beispielsweise bei den Münchner Stadtmeisterschaften in Kitzbühel. Ich freue mich auf diese Veranstaltung. Deswegen lasse ich auch das Spiel der Profis am Freitag in Bielefeld sausen.
Zwischen 00:00 Uhr und 06:00 Uhr können keine Kommentare verfasst werden!