VON OLIVER GRISS UND THOMAS STARKE (BONGARTS/GETTY IMAGES)

Auf Beschwerden wie beim Hinspiel, als sich Ewald Lienen nach dem 2:2 über den Einkaufsrausch von Hasan Ismaik beschwerte, verzichtete der St. Pauli-Coach im Vorfeld. Möglicherweise aus taktischen Gründen. Was der Methusalem des deutschen Fußballs aber vor dem Sechs-Punkte-Spiel in der Allianz Arena (Samstag, 13 Uhr, dieblaue24-Liveticker) trotzdem zu sagen hatte: “Die Löwen haben sehr schnelle, technisch gute Leute: Amilton, Aycicek und auch Aigner, wenn er spielt, sind alles Top-Spieler. Amilton ist ein richtiger guter und schneller Außenstürmer. Da muss man wirklich höllisch aufpassen. 1860 ist eine richtig gute Mannschaft, die ganz andere Ambitionen hat. Auch jetzt noch. Die wollen nach oben. Der Trainer hat es ja selbst gesagt, dass sie von Woche zu Woche besser werden.”

Nur vier Punkte sind die beiden Teams voneinander getrennt: Während der TSV 1860 mit 25 Zählern auf Platz 14 steht, liegen die Hanseaten mit 21 Punkten knapp dahinter. Verlieren ist für die Löwen verboten! Die Hamburger können personell aus dem Vollen schöpfen - keinen Platz im Kader wird womöglich Ex-Löwe Richard Neudecker vorfinden. Lienen steht nicht auf den offensiven Mittelfeldspieler. Zuletzt spielte Neudecker beim 2:1-Sieg der U23 gegen Hildesheim.

Zuletzt hat St. Pauli den Karlsruher SC mit 5:0 abgefieselt. Klar, dass die Brust im Abstiegkampf weiter gewachsen ist. Arroganz ist aber fehl am Platz. “Die Spieler sind in der Lage, das vernünftig einzuordnen”, glaubt Lienen: “Wir können heilfroh sein, dass wir uns diese Situation jetzt erarbeitet haben, aber jeder weiß, wie es dazu gekommen ist: Nur dadurch, dass wir intensiv gearbeitet und jeden Stein umgedreht haben. Das Spiel bei 1860 wird für uns ein Überlebensspiel - wie jedes andere auch. Die Qualität, die 1860 uns entgegenstellt, ist sehr hoch. Da müssen wir an unsere Grenzen gehen.”

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