In eigener Sache
- VON OLIVER GRISS
- 07.03.2017 14:50
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VON OLIVER GRISS
Es muss im Jahr 2004 gewesen sein. Als Löwen-Idol Petar Radenkovic in seiner AZ-Kolumne, hinter der ich zehn Jahre als Ghostwriter stand, die Qualifikation des damaligen 1860-Managers Roland Kneißl in Frage stellte (“Wie soll ein Geschenkeartikelverkäufer sich im Fußball auskennen?”), “revanchierte” sich ein Konkurrenzblatt mit einem Denkmal von Radi in schwarz-weiß. Das wäre an sich nichts Verwerfliches, hätte nicht eine Taube ihren Kot auf den Schultern der Torwartlegende demonstrativ hinterlassen.
Ein typischer Reflex im hart umkämpften Münchner Zeitungsmarkt. Sie fragen sich: Was hat das mit dem TSV 1860 von heute zu tun? Ganz einfach: Seit 28 Jahren schreibe ich über die Löwen, meine Jugendliebe - doch die Gemeinheiten gegen meine Person werden immer heftiger. Lange habe ich geschwiegen, auch in der Anfangszeit von dieblaue24. Als ich 2013 exklusiv darüber berichtete, dass Sven-Göran Eriksson neuer Löwen-Trainer werden solle, wurde ich im Türkei-Trainingslager von Sportchef Florian Hinterberger in Abstimmung mit dem damaligen Präsidenten Dieter Schneider ungerechtfertigerweise aus dem Mannschaftshotel verwiesen. Die Vermutung lag damals schon nahe, dass man mir eine Ismaik-nahe Berichterstattung unterstellt hat. Den Tipp mit Eriksson bekam ich nicht von Ismaik, sondern von einem Spielerberater. Genauso wurde ich mehrmals von Pressekonferenzen ausgeschlossen. Ein ehemaliger (sehr dubioser) Pressesprecher des TSV 1860 hatte während einer PK, an der ich nicht teilnehmen durfte, an die Flipchart geschrieben: “Print gewinnt” (was nichts anderes bedeutet: Er wähnte dieblaue24 schon auf der Verliererstraße). War das schon Mobbing? Eine Solidarität der Medienvertreter habe ich nie ansatzweise erfahren dürfen, klar: Konkurrenten versuchen auszuschalten ist immer leichter als sich dem Wettbewerb zu stellen.
Es ging sogar so weit, dass in einem SZ-Porträt über dieblaue24, mein Porsche 911 (Baujahr 1970), den ich Ende der 90er Jahre für kleines Geld bei einem Auswärtsspiel in Berlin selbst gekauft hatte, mit irgendwelchen Ismaik-Zuwendungen in Verbindung gebracht wurde. Inzwischen nimmt die Hetzkampagne gegen meine Person ungeheuere Ausmaße an, mit dem Vorwurf, ich sei von Ismaik “gekauft”. Die Angriffe in den letzten Tagen wurden immer vehementer, hier einige Zitate: “Sprachrohr Ismaiks” (tz), “Grissmaik” (Twitter Bild-Reporter Thomas Ernstberger) und “Investoren-naher Fanblog” (AZ). Zudem hat der tz-Kollege Ludwig Krammer vor Zeugen im Trainingslager in Portugal behauptet, ich sei “gekauft”. Eine Diffamierung sondersgleichen - und das nur, um ihre Spielchen weiterzutreiben?
Ich werde immer wieder gefragt, wie dieblaue24 zur neuen Medienpoltik stehe. Natürlich bin auch ich davon betroffen, weil der TSV 1860 mittlerweile nicht mehr so volksnah wie früher auftritt (nur ein öffentliches Training pro Woche), dennoch will ich feststellen, dass der Kurs in meinen Augen der richtige ist. Warum? Der Verein versucht nach 13 elenden und erfolglosen Jahren, auf einen professionellen und nachhaltigen Weg zu kommen. Das sollte man respektieren und schätzen, auch wenn dadurch die sportliche Nähe für uns Reporter nicht mehr so gegeben ist wie früher.
Abschließend will ich feststellen, dass ich hiermit alle Vorwürfe, die sich gegen meine Person richten, mit Vehemenz zurückweise und mir weitere Schritte vorbehalte - wenn die Hetzjagd gegen mich nicht aufhört. Meine Reputation ist auch daran abzulesen, dass mittlerweile im Durchschnitt weit über 40.000 Leser pro Tag dieblaue24 aufrufen.
Mit freundlichen Löwen-Grüßen
Oliver Griss
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