"Es hat keinen Sinn": Internes 1860-Chaos vergrätzt Ian Ayre
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 31.05.2017 03:48
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Ian Ayre (54) wurde im vergangenen Jahr noch zum Manager des Jahres in England gewählt - und doch konnte Hasan Ismaik den Geschäftsführer für den TSV 1860 gewinnen. Allerdings hat Ayre nach nur zwei Monaten an der Grünwalder Straße nun überraschend seinen Job quittiert. Bereits vor dem feststehenden Abstieg in die Dritte Liga schickte Ayre dem Verein seine Kündigung. Nach dieblaue24-Informationen wollte er den Zirkus zwischen KGaA und Verein nicht länger mittragen - die logische Konsequenz: Ayre zog sich freiwillig zurück - und das obwohl er selbst im Abstiegsfall einen millionen-schweren Vertrag gehabt hätte.
Ayre erklärt seinen Blitz-Abschied Dienstagnacht im “Mirror”: “Leider hatte ich während meiner kurzen Acht-Wochen-Amtszeit einen Verein vorgefunden, in der die beiden Gesellschafter weder einheitliche Interessen haben, noch eine Vision für den Klub haben. Infolgedessen - obwohl ein Budget für die nächste Saison freigegeben war - bleibt eine erhebliche Meinungsverschiedenheit zwischen beiden Gesellschaftern, und das in einer entscheidenden Phase, in der es für mich keinen Sinn hat, weiter für 1860 zu arbeiten.” Die Vereinsseite hat Weltmann Ayre, der zehn Jahre erfolgreich beim FC Liverpool arbeitete, nach kürzester Zeit vergrätzt. Nach dieblaue24-Informationen soll der Verein Ayre auch vor die Wahl gestellt haben: “Ismaik - oder wir.”
Ayre nahm Ismaik explizit in Schutz: “Ich habe in der Vergangenheit gesagt, dass Hasan Ismaik ein leidenschaftlicher Fan von 1860 geworden ist und sehr stark investiert hat, um den Verein wieder erfolgreich zu machen. Allerdings werden seine Investitionen nicht Früchte tragen, es sei denn, beide Gesellschafter gehen respektvoll miteinander um. Dies ist derzeit nicht der Fall.”
Nach dieblaue24-Informationen wurde Ayre besonders von Fußball-Abteilungsleiter Roman Beer vor den Kopf gestoßen, nachdem dieser trotz klarer Absprache den Engländer brüskierte und öffentlich 500.000 Euro von der KGaA forderte.
dieblaue24 meint: Solange Hobby-Funktionäre aktive Vereinspolitik betreiben, kommt der TSV 1860 aus seinem Dilemma nicht mehr heraus.