VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Gerhard Mey behauptet in der “SZ”, dass Hasan Ismaik bereit sei, die Anteile am TSV 1860 “ohne Wenn und Aber” zu verkaufen - rund drei Stunden nach der Veröffentlichung des Sprengstoff-Artikels kontert der Jordanier um 3 Uhr nachts (!) allerdings auf seiner Facebookseite und unterstreicht das, was er im Gespräch gegenüber dieblaue24 am 9. Oktober auf Ibiza angedeutet hat: Der 40-Jährige plant keinen Verkauf, sondern einen Neuanfang beim TSV 1860 - mit einem neuen Strategen.

Dass Mey versucht, zum wiederholten Male Druck über die “SZ” auszuüben, macht Ismaik sauer: “Ich bin sehr enttäuscht, dass der Münchner Unternehmer Gerhard Mey behauptet, dass ich angeblich bereit sei, meine Anteile zu verkaufen. Richtig ist, dass ich mich mit Herrn Mey vor einigen Wochen auf meiner Kur in Alicante getroffen habe. Falsch ist, dass ich auch nur ansatzweise daran denke, mich beim TSV 1860 zurückzuziehen. Das habe ich zuletzt mehrmals deutlich gemacht. Für mich ist 1860 eine Ehrensache. Dass Herr Mey mit 1860 gerne den Himmel besteigen will und die Wiederholung der Meisterschaft von 1966 plant, ist seine Sache. Wir hatten über unser Treffen eigentlich absolutes Stillschweigen vereinbart. Deswegen überrascht es mich umso mehr, dass Herr Mey jetzt solche Märchen erzählt.” Drei Tage vor dem Heimspiel gegen Buchbach (Montag, 20 Uhr, dieblaue24-Liveticker) ist es mit der Ruhe an der Grünwalder Straße erstmal vorbei: Will sich Mey auf Kosten von Ismaik in Stellung bringen?

Es war ein Fehler, mich mit Herrn Mey zu treffen. Ich wollte nur höflich sein.

Warum hat sich Ismaik dann überhaupt mit Mey getroffen? “Er wollte das Gespräch mit mir, nicht ich mit ihm. Er hat mir bei unserem Gespräch seine Anteile bei Webasto angeboten”, schrieb Ismaik und ergänzt: “Im nachhinein war es ein Fehler, mich mit Herrn Mey zu treffen. Ich wollte nur höflich sein.”

Was irgendwie kitschig klingt: Mey, der keine Position beim TSV 1860 hat, soll Ismaik in einer Email offenbar zugesichert haben, dass er sich dafür einsetzen werde, dass der Hauptgesellschafter nach seinem Aus “Ehrenpräsident von 1860” werde. Ein Lockmittel?

Dieser Mann redet seit Monaten über einen Verein, den er im Jahr 2011 offenbar noch nicht gekannt hat bzw. ihm helfen wollte oder konnte.

Was steckt aus Ismaiks Sicht hinter dem Mey-Vorstoß? “Mit seiner Medienoffensive versucht Mey jetzt Druck auf mich auszuüben, dabei sollten wir alle nicht vergessen: Dieser Mann redet seit Monaten über einen Verein, den er im Jahr 2011 offenbar noch nicht gekannt hat bzw. ihm helfen wollte oder konnte. Mey hat mir gesagt, dass er seit Juni Mitglied bei 1860 ist”, schrieb der Jordanier.

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Unmissverständlich macht Ismaik in seinem Facebook-Post klar: “Zum letzten Mal: 1860 ist unverkäuflich und ich bin im Gegensatz zu Herrn Mey nicht der Meinung, dass die Strahlkraft der Marke 1860 verblasst ist. Im Gegenteil: Unser Verein lebt und wird über den Umweg Regionalliga wieder an Kraft zulegen”, erklärte Ismaik. Und: “Dass es mir um 1860 sehr ernst ist, beweist allein die Tatsache, dass ich seit Monaten mit einer herausragenden Münchner Persönlichkeit in sehr guten Gesprächen bin. Ich hoffe, dass wir hier demnächst Vollzug melden und mit dieser Person einen Neuanfang zum Wohle des TSV 1860 starten können.”

Ein Neuanfang ohne Gerhard Mey - doch wer ist Mister X, den Ismaik engagieren will?