Zehn blaue Wünsche für 2018
- VON OLIVER GRISS, BERND FEIL UND ULI WAGNER (beide Fotos)
- 01.01.2018 15:41
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3. Zusammenarbeit der Gesellschafter: Robert Reisinger hat zwar angekündigt, dass die Tür für Hasan Ismaik bei 1860 offen sei - was der Ober-Löwe aber vergessen hat: Faktisch gehört dem Jordanier zu 60 Prozent die Fußballfirma. Förderlich für ein faires Miteinander war mit Sicherheit auch nicht, dass der Verein nach der Unterschrift unter den Sanierungsvertrag die Absicht hatte, den Kooperationsvertrag mit Ismaik aufzukündigen. Je länger 1860 die Politik der Nadelstiche fortsetzt, desto länger wird sich Ismaik wohl zurückhalten und den Fall von 50+1 abwarten. “Streiten hemmt den Wiederaufstieg”, sagte zuletzt Benny Lauth gegenüber db24: “Es wären alle gut beraten, zusammen zu arbeiten.” Sinnlos sind auch Scharmützel auf Kosten des Vereins, Ex-Präsident Peter Cassalette für ein kritisches Interview mit einem Verweis zu bestrafen. Interessant dürfte auch sein, warum MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris nach nur wenigen Monaten als 1860-Verwaltungsrat zurückgetreten ist. Man kann es nur ahnen…
Soll Benny Lauth Sportlicher Leiter bei 1860 werden?
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4. Wo bleibt Ismaiks Mister X? Nachdem der Münchner Gerhard Mey Mitte November wiederholt behauptete, Ismaik wolle seine Anteile weiterhin verkaufen, dementierte der 40-Jährige umgehend auf seiner Facebookseite: “Dass es mir um 1860 sehr ernst ist, beweist allein die Tatsache, dass ich seit Monaten mit einer herausragenden Münchner Persönlichkeit in sehr guten Gesprächen bin. Ich hoffe, dass wir demnächst Vollzug melden und mit dieser Person einen Neuanfang zum Wohle des TSV 1860 starten können.” Doch wer ist diese ominöse Person, um die es sich handeln soll? Wer steckt dahinter - oder war’s am Ende nur heiße Luft?
5. Vertragsverlängerung mit Daniel Bierofka: Der Kontrakt mit dem Ur-Löwen läuft zwar noch bis 2019, ist aber noch immer im U21-Status. Seitdem Bierofka selbst auf diesen Zustand hingewiesen hat, ist nichts passiert. Wertschätzung funktioniert definitiv anders, vor allem, weil es allein Bierofka zu verdanken ist, dass sich der TSV 1860 nach dem Jahrhundertabsturz in der Regionalliga Bayern so gut gefangen hat.
6. Die Jugendarbeit: Wer glaubt, dass es mit einer Trennung des jahrelang erfolgreichen Jugendboss’ Wolfgang Schellenberg getan ist, irrt sich. Die Probleme in der Nachwuchsarbeit liegen viel tiefer und sind gravierender als man denkt. 1860 kann mit den anderen Mitbewerbern der höherklassigen Teams in Bayern kaum mehr mithalten - was auch daran liegt, dass das NLZ nicht mehr dem heutigen Standard genügt. Selbst die SpVgg Unterhaching hat den Löwen schon den Rang abgelaufen. Das Problem: Der TSV hat in den letzten Jahren zuviel auf Theoretiker, weniger auf Praktiker im Trainerbereich gesetzt. Zuletzt monierte Benny Lauth gegenüber db24: “Man muss sich nur die Jugendarbeit ansehen. Die ist schlecht wie lange nicht. Da gibt es nichts schönzureden. Selbst Haching steht klar vor uns, man muss ehrlich zu sich selbst sein: Die haben uns überholt.”