Lorant: "Es ist an der Zeit, dass der Verein Bierofkas Wünsche erfüllt"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 03.06.2018 06:09
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Natürlich hat sich Werner Lorant (69) in seiner Wahlheimat Waging am See über den Aufstieg seiner Löwen in die Dritte Liga riesig gefreut. “Meine Hochachtung vor Daniel Bierofka, ich gönne ihm das richtig”, schickte der Kult-Trainer via dieblaue24 seinem einstigen Lieblingsschüler Glückwünsche: “Daniel hat das verdient, weil er den Verein lebt und unbeirrt seinen Weg geht.”
Bierofka hat es nach dem Jahrhundertabstieg 2017 innerhalb kürzester Zeit geschafft, den Löwen ein neues (positives) Image zu verpassen. Lorant erinnert sich an die Anfänge des heutigen 1860-Trainers an der Grünwalder Straße: “Ich habe Daniel 2000 von den Bayern-Amateuren verpflichtet. Nicht wenige Kritiker hatten gesagt: ‘Was will er denn mit dem?’ Wir hatten damals fast nur gestandene Bundesligaspieler im Kader. Daniels Ehrgeiz als Spieler war ausgeprägt, sein Talent überdurchschnittlich. Ich habe ihn mit 19 Jahren sofort in der Champions League-Qualfikation gegen Leeds United spielen lassen, weil er etwas mitgebracht hat, das außergewöhnlich war.”
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Auch als Trainer macht sich Bierofka in seinen jungen Jahren bereits von sich reden. “Dass 1860 mit großem Punktevorsprung Meister in der Regionalliga wird, das war mir schon im letzten Sommer klar”, sagte Lorant, “dass die Mannschaft aber Saarbrücken aus dem Weg geräumt hat, war für mich eine Überraschung. Es wäre jetzt aber der größte Fehler zu meinen, die Mannschaft hätte schon Drittliga-Format. Das ist ein großer Irrtum. Ich will die Leistung gegen Saarbrücken nicht kleinreden, aber wer richtig hingeschaut hat, weiß: 1860 hatte in diesen 180 Minuten nicht nur einmal das Glück auf seiner Seite.”
Wer jetzt die Aufbruchstimmung nicht mitnimmt und die Politik in den Vordergrund schiebt, ist bei Sechzig falsch
Dass sich die beiden Gesellschafter über die Finanzierung des Drittliga-Kaders immer noch nicht geeinigt haben, findet Lorant eine “fatale Botschaft”: “Wer jetzt die Aufbruchstimmung nicht mitnimmt und die Politik in den Vordergrund schiebt, ist bei Sechzig falsch. Der Verein lernt nicht aus seinen Fehlern. Ich sehe immer nur Wahlkampf. Mich würde es nicht wundern, wenn Bierofka bald mal kräftig auf den Tisch haut.”
Lorants Forderung: “Es ist an der Zeit, dass der Verein Bierofkas Wünsche erfüllt. Er weiß am besten, was seine Mannschaft braucht. Ich kann nur sagen: Wer glaubt, dass 1860 mit einem Etat von drei Millionen Euro eine anständige Rolle in der Dritten Liga spielen wird, der hat nicht nur einen Denk-, sondern auch einen Sehfehler…”