VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Das von Saki Stimoniaris übermittelte zinslose Ismaik-Angebot hat 1860-Präsident Robert Reisinger gestern via einer Pressemitteilung, die allerdings nicht auf der Webseite des Klubs einsehbar ist, abgelehnt. Es ist der nächste Nadelstich in einer schwierigen Beziehung zwischen 1860 und Investor Hasan Ismaik.

Und jetzt’s kommt’s: Reisinger will nun ein altes Ismaik-Darlehen in Höhe von 3,856 Millionen Euro - laut Handelsregister mit Null-Prozent-Verzinsung - abrufen. Dabei hatte der Cassalette-Nachfolger immer wieder betont, man wolle keine Darlehen mehr von Ismaik annehmen. Das Zwei-Millionen-Darlehen der Bayerischen (fünf Prozent Verzinsung) wurde bis jetzt noch nicht angegriffen und dient für eine positive Fortführungsprognose.

Um die Planung der sportlichen Leitung zu unterstützen, „werden wir die Geschäftsführung anweisen, ein bislang nicht abgerufenes, aber noch verfügbares Darlehen unseres Mitgesellschafters in Höhe von Mio. € 3,856 anzufordern und diese Mittel entsprechend zielgerichtet einzusetzen”, schrieb der Verein gestern in seiner Presseerklärung.

Wo kommt das Darlehen her? Das Geld stammt aus der Verpflichtung von Stefan Aigner im Jahr 2016. Der ehemalige Löwen-Kapitän wurde für rund drei Millionen Euro von Eintracht Frankfurt verpflichtet, das Darlehen wurde aber nie abgerufen. Stellen sich natürlich jetzt vor allem zwei Fragen: Warum wurde das Ismaik-Darlehen beispielsweise nicht für eine positive Fortführungsprognose im Sommer 2017 benutzt und stattdessen die Bayerische für fünf Prozent plus Aufsichtsratsposten ins Boot geholt - und warum wurden die offenbar zur Verfügung stehenden Gelder nicht schon früher verwendet, beispielsweise für die Verstärkung der Mannschaft?