Namensrechte verkaufen? Bierofka: "Das Grünwalder ist schon eine Marke!"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 04.08.2018 08:07
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Stellen Sie sich einfach vor: Das Grünwalder Stadion heißt ab sofort BWIN-Arena, BurgerKing-Stadion oder Sparkassen-Dome. Den Vorschlag, die Namensrechte des Kultstadions zu verkaufen, hat Bayerische-Vorstand Martin Graefer in der “BILD”-Zeitung gemacht. “Die Stadt München sollte darüber nachdenken, ob sie nicht die Namensrechte am Grünwalder Stadion zum Verkauf anbietet“, sagte der Versicherer: „Mit den Einnahmen könnte man 1860 entlasten. Wir würden nicht als Namenspartner einsteigen, aber es gäbe zweifellos genug Unternehmen, für die sich der Einstieg lohnen würde.”
Eine Idee, die wahrlich nicht neu ist: Wer den TSV 1860 schon ein wenig länger kennt, weiß: Ernst Prost, mit “Liqui Moly” ehemaliger Hauptsponsor der Löwen, hat diesen Vorstoß bereits vor 13 Jahren unternommen - und ist bei der Stadt München abgeblitzt, auch weil sich die Löwen schon seinerzeit das Grünwalder Stadion mit dem FC Bayern teilten. Im nächsten Jahr kommt als dritter Klub möglicherweise noch der aufstrebende Bayernligist Türk Gücü München dazu. „Das Stadion ist ein städtisches, seit vielen Jahren heißt es Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße“, sagt Sportreferentin Beatrix Zurek zur “tz”. Und auch Trainer Daniel Bierofka scheint von der Idee des Hauptsponsors eher wenig zu halten. “Das entscheidet die Stadt, ob das möglich ist. Es muss ja jemand gefunden werden, der den Namen hergibt. Ich kann es mir relativ schlecht vorstellen, da das Grünwalder Stadion eigentlich schon eine Marke an sich ist. Und wenn der Hauptsponsor das fordert, das kann er ja machen. Ob das geht, ist ja was anderes…”
PS: Auf der Bande, oberhalb der Gegengerade, wirbt 1860-Premiumpartner Hacker-Pschorr - und das aus gutem Grund: Die Münchner Traditionsbrauerei besitzt einen Langzeitvertrag fürs Catering im Grünwalder Stadion.