VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Hat Robert Reisinger aus seinen Anfangsfehlern als 1860-Boss gelernt? Es sieht fast so aus…

Nachdem nach dem Zwangsabstieg auf eine Trennung mit Hasan Ismaik hingearbeitet wurde, scheint der Ober-Löwe nun einen neuen Kurs zu fahren. Gegenüber der “AZ” antwortete Reisinger auf die Frage, wie er das Verhältnis zu Ismaik in einer Skala von null bis zehn sehe. “Zwischen sechs und sieben, würde ich sagen. Schon aus der Konstellation ergeben sich verschiedene Interessen. Ein Investor will schnell nach oben und stellt Geld – wenn er es denn stellt. Der Verein muss aber auch auf Dinge wie Nachwuchs, Breitensport, Gemeinnützigkeit und andere Dinge schauen. Da einen Einklang zu finden, ist sehr schwer. Bei uns hat man es leider in der Vergangenheit versäumt, eine bessere Basis zu schaffen.”

Reisinger sucht die Fehler der Vergangenheit nicht nur bei der Investorenseite: “Es ist wie in einer Ehe: Am Anfang sind alle verliebt, aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr wird gestritten, desto mehr werden Grundsatzdiskussionen geführt. Jetzt sind wir im siebten Jahr – im verflixten siebten, wenn man so will. Ich hoffe nicht, dass es bei uns zur Scheidung kommt. Nicht falsch verstehen: Es ist notwendig zu diskutieren, wenn man das auf Augenhöhe tut und sachbezogen, denn dann kommt man zu einem Ergebnis, wie wir es in dieser Saison geschafft haben. Das muss unser Weg sein.”

Ismaik hat seit dem Zwangsabstieg 2017 nie in Betracht gezogen, seine Anteile zu veräußern. Der Jordanier hält 60 Prozent der Fußballfirma.