VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Nach 55 Jahren spielt der TSV 1860 wieder ein Pflichtspiel in Münster. Allerdings nicht im Fußball-Oberhaus, sondern in der Dritten Liga. Nichtsdestotrotz ist am Samstag ab 14 Uhr Party im Preußen-Stadion angesagt: Nach dieblaue24-Informationen werden die Löwen von 2100 (!) Fans unterstützt, die zum großen Teil mit einem Sonderzug nach Nordrhein-Westfalen reisen. “Das ist top für uns”, sagte Sportchef Günther Gorenzel gegenüber dieblaue24: “Das zeigt, welches Faustpfand unsere Fans für 1860 sind. Von Vereinsseite kann man nur jedem einzelnen danken. Das ist einmalig im deutschen Fußball.” Das komplette Gäste-Kontingent ist vergriffen. In Münster rechnet man mit einem ausverkauften Stadion.

In der Auswärtsfahrer-Tabelle steht der TSV 1860 in dieser Saison mit 3264 Zuschauern pro Spiel auf Platz 1 - dahinter rangieren Lautern (1871) und Osnabrück (1521). Eine imponierende Zahl, die zeigt, welches großartige Potential der Verein noch immer hat.

Trotz der Euphorie um die Mannschaft kritisiert Gorenzel die von einigen Fans ausgelösten unnötigen Geldstrafen. Zuletzt musste der TSV 1860 für Becher- und Tennisballwürfe wieder 3200 Euro an den DFB abdrücken. “Ich kann verstehen, dass unser Fans in der Kommerzialisierung nicht mit allem konform gehen. Da kann man sicherlich Dinge hinterfragen”, erklärte der Österreicher: “Natürlich ist es für Fans nicht lustig, an einem Montag mehrere 100 Kilometer durch Deutschland zu reisen, aber mit solchen Aktionen, die unser Konto belasten, schaden sie uns.”