PASCAL LAWITSCH UND BERND FEIL (FOTO)

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Nein, richtig hergspuit wurden die Löwen in dieser Saison noch nie. Heute in Münster (14 Uhr, dieblaue24-Liveticker) kommt allerdings ein richtiger Gradmesser auf den Drittliga-Neuling zu, auch wenn Daniel Bierofka sagt: “Wir spielen einen anderen Fußball als Münster. Ich denke, wir spielen einen der besten Bälle nach vorne.” Was auch an der Offensivstärke abzulesen ist: 1860 hat hinter Münster (23 Tore) die zweitbeste Offensive: 22mal haben Grimaldi, Mölders & Co. schon getroffen. Deswegen sagt der Trainer: „Uns bringt es nichts, wenn wir nur auf Vermeidung von Torchancen des Gegners setzen. Wir müssen an unsere Stärken glauben, dürfen nicht zu passiv sein. Angriff ist immer noch die beste Verteidigung.“ Wie gewohnt erfahrt ihr in unserer Rubrik “Das blaue Update” alles über das Traditionsduell in Münster:

Der Gegner: Das Gründungsmitglied der Bundesliga kommt langsam wieder in Fahrt. Nach vier langen Jahren in der Viertklassigkeit und dem Aufstieg zurück in den Profifußball im Jahr 2011 etablierten sich die Nordrhein-Westfalen unter Marco Antwerpen in der Spitzengruppe der Liga. Und das, obwohl unter anderem mit Löwen-Publikumsliebling Adriano Grimaldi der treffsicherste Stürmer der vergangenen Saison an die Konkurrenz abgegeben werden musste. Vor allem auf die beiden Neuzugänge René Klingenburg und Rufat Dadashov, welcher im letzten Jahr mit 25 Treffern in nur 25 Spielen Torschützenkönig in der Regionalliga Nordost wurde, sollten die Löwen ein besonders waches Auge werfen.

Der Löwen-Kader: Nach abgesessener Gelbsperre kann Daniel Bierofka wieder auf Antonio Grimaldi zählen, welcher zusammen mit Sascha Mölders die Spitze der Startelf bilden wird. Auch Marius Willsch und Aaron Berzel stehen bereit. Nach wie vor verzichten muss Bierofka auf die verletzten Hendrik Bonmann, Jan Mauersberger, Nicholas Helmbrecht und Markus Ziereis. Ebenso nicht mit dabei sein werden Nono Koussou, Christian Köppel, Kristian Böhnlein und Simon Seferings.

Der direkte Vergleich: Nein, viele Auseinandersetzungen der beiden Klubs gab es in deren traditionsreichen Vergangenheit noch nicht. Gerade einmal zwei Partien bestritten die Löwen gegen die Preußen aus Münster. Beide Spiele fanden 1963/64 in der Gründungssaison der Bundesliga statt. Im Hinspiel trennten sich beide noch mit einem 0:0, im Rückspiel schossen Otto Luttrop, Rudi Brunnenmeier und Berti Kraus die Löwen zu einem 3:1-Heimsieg. Für Münster endete die Saison übrigens mit dem Abstieg aus der Erstklassigkeit.

Das Zahlenduell: Der Vergleich des geschätzten Marktwertes der beiden Traditionsclubs ist beinahe identisch. Weisen die Löwen 6,13 Millionen Euro auf, kommen die Schwarz-Weiß-Grünen auf 5,45 Millionen Euro. Allerdings ist der Kader von Münster mit lediglich 27 gelisteten Vertragsspielern auch um vier Mitglieder geringer. Für die Buchmacher bei Sportwetten Anbieter „Tipico“ ist die Heimmannschaft jedenfalls Favorit. Bei einem Einsatz von 100 Euro bekäme man auf einen Sieg Preußens 240 Euro zurück, nähmen die Löwen alle Punkte wieder mit nach Hause, sogar 300 Euro. Trotz der langjährigen Geschichte des 1906 gegründeten SC Preußen Münster, listet der Aufstiegskandidat nur 1.980 Mitglieder. Die Löwen kommen bei dieser Statistik auf ganze 22.449.

Das sagt der Gegner: „Wir werden das Spiel offensiv angehen, das ist unsere Art. Wenn München mitzieht, wird das eine tolle Partie“, freut sich Cheftrainer Marco Antwerpen das Duell der beiden ehemaligen Bundesligisten.

Das Zuschauer-Interesse: Der Löwe sind wie immer ein Zuschauermagnet. Das 1860-Gastspiel verschafft den Nordrhein-Westfalen das erste Mal seit Sommer 2016 wieder fünfstellige Kartenverkäufe. Rund 12.000 Zuschauer erwartet der Zweitplatzierte im Preußenstadion, darunter 2100 Löwen-Fans. Die Preußen-Ultras boykottieren ihre Mannschaft - der Grund: Die Ausgliederung der Fußballabteilung.

Der Schiedsrichter: Der 27-Jährige Florian Lechner aus Hornsdorf bei Wismar wird die Partie leiten. Für den jungen Schiedsrichter ist es erst der dritte Einsatz überhaupt im Profifußball. In den vorherigen Partien in der 3.Liga in diesem Jahr erzielte Lechner im Fachmagazin „Kicker“ übrigens eine durchschnittliche Note von 4,5. Für die Löwen ist der Referee aus Mecklenburg-Vorpommern noch ein ungeschriebenes Blatt, noch nie leitete er ein Spiel des Altmeisters.

Die TV-Übertragung: Die Fans des TSV 1860 dürfen sich auf eine Liveübertragung im Free-TV freuen. André Siems kommentiert für den Bayerischen Rundfunk das Traditionsduell live aus Münster. Wie gewohnt überträgt auch Telekom Sport für alle Abonnenten die Partie. Aber auch der dieBlaue24-Liveticker informiert euch ab 12 Uhr über alles Wichtige rund ums Spiel.

Die Wetter-Prognose: In Münster erwartet der Wetterfrosch die Löwen mit einem Mix aus Sonne und Wolken. Die Temperatur zum Anpfiff soll 9° Celsius betragen, mit Niederschlägen ist nicht zu rechnen.

So brüllt der Löwe: Hiller - Paul, Weber, Lorenz, Steinhart - Lacazette, Moll, Wein, Karger - Mölders, Grimaldi.

So tippt db24: 1860 holt ein 2:2!