VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Dietmar Hopp, Martin Kind oder Hasan Ismaik: Die Investoren im deutschen Fußball werden beleidigt, beschimpft oder bedroht - aus den unterschiedlichsten Motiven. Der DFB ist machtlos. Jetzt denkt mit Fortuna Köln-Mäzen Michael W. Schwetje, der gleichzeitig auch noch Geschäftsführer der Südstädter ist, über einen Rückzug nach. Der Grund: Beleidigungen unter der Gürtellinie.

In einem auf der Homepage des Drittligisten veröffentlichten Offenen Brief erklärte Schwetje, der den Verein wiederbelebt hat: „Wenn es mir keinen Spaß mehr macht, zu einem Heimspiel der Fortuna zu gehen und ich Angst haben muss, dass meine Familie dabei unglücklich wird, dann ist es Zeit, über Konsequenzen nachzudenken.“

Schwetje war vor dem 0:7 gegen Wehen, in Anwesenheit seiner Frau und den beiden Kindern, während eines Interviews von einigen Fortuna-Ultras beschimpft und mit Gegenständen beworfen worden. Anschließend gab es auf Plakaten und mit Gesängen die schärfste Kritik an Schwetje seit Beginn seiner Fortuna-Unterstützung 2008. In seinem Statement spricht der Geschäftsführer von „zwei Fangruppierungen mit maximal 50 Personen“, die das, wofür er zehn Jahre gekämpft habe, „einfach so zerstört“ hätten.

Nach den Beleidigungen sieht Schwetje nun keine Basis mehr für eine „vernünftige Gesprächsatmosphäre“ mit den beiden Fangruppierungen. „Es tut mir leid für alle, denen Fortuna am Herzen liegt, aber der Tag hat viel größere Narben hinterlassen als dies eine einzelne Niederlage jemals könnte.”

Wann reagiert der DFB?