Löwen, das Grünwalder ist kein Selbstläufer!
- VON OLIVER GRISS
- 12.11.2018 18:32
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VON OLIVER GRISS
Dass das Grünwalder Stadion so etwas wie die Kathedrale für die Stadionfreunde in Giesing ist, darüber gibt es keine Zweifel: Die Kultstätte ist Heimat und Nostalgieort zugleich - doch in der Dritten Liga fällt eines immer mehr auf: Die Bereitschaft, die Mannschaft lautstark zu unterstützen, ist nicht mehr wie zu Regionalliga-Zeiten gegeben. Dabei sind die Gegner in der Dritten Liga wesentlich attraktiver als Seligenporten, Pipinsried oder Buchbach…
Wie wird das Grünwalder wieder stimmungsvoller?
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Selbst der aktiven Fanszene des TSV 1860 ist dieser Mangel schon aufgefallen. Vor einem der letzten Heimspiele verteilten die “Münchner Löwen” Handzettel, dass in punkto Unterstützung noch “Luft nach oben” sei. Und das war beim 1:1 gegen Halle nicht anders. Über weite Strecken waren eigentlich nur die fanatischen 1500 Gäste-Fans zu hören - nur nach dem 1:1-Ausgleichstor von Phillipp Steinhart wurden die Löwen-Fans kurzzeitig etwas emotionaler und lebendiger. Dabei wären die Löwen dem Ost-Klub im ausverkauften Rund zahlenmässig klar überlegen gewesen. Unterm Strich bleibt festzuhalten: Das Zusammenspiel zwischen Westkurve, Gegengerade und Haupttribüne klappt (noch) nicht - genauso wenig wie am Samstag das Offensivspiel der Blauen. Das Grünwalder ist kein Selbstläufer mehr. Die Choreos, die die Ultras mit viel Aufwand und Zeit anfertigen, sind grandios und ideenreich, aber den Heimvorteil sollte sich auch im Lärmpegel wiederspiegeln.
Der TSV 1860 braucht die Unterstützung, damit das heißgeliebte Grünwalder wieder zur Festung wird und die Punkte in München-Giesing bleiben. Oder ist der Löwen-Fan inzwischen erfolgsverwöhnt und kann mit der Spielweise und den Ergebnissen nicht mehr viel anfangen? Sollte dies der Ansatz sein, müssen die Fans schnell umdenken: Dass die Löwen nur ein Jahr nach dem Jahrhundert-Knall in Giesing so schnell in die Dritte Liga zurückgekehrt sind, gleicht einem Wunder - und sollte nach der Verzwergung des Löwen die Politik im Verein so weitergefahren werden, können auf längere Sicht keine höheren Ansprüche gestellt werden. Weil die Einnahmenseite - auch wegen des Grünwalders - überschaubar ist, fehlt es auch an den Visionen, die eigentlich für die Fußballmarke 1860 notwendig wären, um die Pleiteliga so schnell wie möglich in höhere Sphären wieder zu verlassen.
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