VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Wer am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung der 1860-Fußballer im “Zunfthaus” zu den 90 Stimmberechtigten gehörte, staunte nicht schlecht, als Abteilungsleiter Roman Beer plötzlich eine gewagte These aufstellte. Er behauptete: Seit 2011 habe der Verein rund 10 Millionen Euro in die Fußballfirma TSV 1860 München KGaA gesteckt - nicht mit Geld oder Krediten, sondern unter anderem mit ehrenamtlicher Arbeit. Wie Beer zu dieser Summe kommt und zu welchem Stundensatz er abgerechnet hat, verriet der 38-jährige GWS-Freund bei seinem Vortrag nicht. Dass der Verein wegen des Profifußballs im Umkehrschluss höhere Einnahmen durch die steigenden Mitgliederzahlen generiert, wurde freilich bei Beers tollkühner Rechnung nicht erwähnt.

Laut Beer hat die “Riesenwelle der Solidarität” seit dem schwarzen Freitag am 2. Juni 2017 dafür gesorgt, dass 3000 neue Mitglieder eingestiegen sind - und genau dieses Geld kommt nun dem Nachwuchs der Löwen zu gute. “Unsere Abteilung steht sehr gut da”, findet Abteilungsleiter Beer: “Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass nach dem Abstieg eine Ausstiegswelle in Kraft tritt - das Gegenteil war der Fall.” Neuer Mitgliederstand in der Fußballabteilung: 20.044.

PS: Großgastronom Thomas Hirschberger, der bei der Mitgliederversammlung noch als Teil des “Team Profifußball” abgelehnt wurde, hat zur Jugend-Weihnachtsfeier (Mitarbeiter wie Leitung, Trainer, Sekretariat etc.) eingeladen.