VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, über seine eigene Zukunft will Günther Gorenzel eigentlich nicht mehr sprechen. Noch immer nicht ist geklärt, wann er seinen Geschäftsführer-Vertrag beim TSV 1860 unterschreibt. Die Zeit drängt, weil jetzt die Weichen gestellt werden müssen. “Es gibt keine News”, erklärte der Östereicher am Mittwochmittag: “Es kommt von mir keine Äußerung mehr dazu. Es bringt nichts.”

Viel lieber redet der 47-Jährige darüber, wie er und Trainer Daniel Bierofka die Mannschaft weiter aufbauen wollen. “Wir müssen uns in die Spitze mit Unterschiedsspielern verstärken - das ist ein ganz klares Statement”, fordert Gorenzel, der aber auch bewusst betont, dass er mit dem vorhandenen Spielermaterial absolut zufrieden ist: “Wir haben einen sehr guten Kader, sind in der Breite gut aufgestellt. Wir haben viele Möglichkeiten. Wir können verschiedene Systeme spielen. Aber: Wir wollen uns weiterentwickeln. Wir wollen in die Spitze und nicht in die Breite.”

Sein Beispiel für die Aufbauarbeit an der Grünwalder Straße: “Ich kann ein Haus bauen für 200.000 Euro, zumindest in Österreich. Hier in München wird das schwer. Ich kann aber auch ein Haus bauen für 400.000, 600.000 oder 1,5 Millionen Euro. Dementsprechend habe ich an den Architekten eine andere Erwartungshaltung. Und ich sehe mich ähnlich, um einen blöden Vergleich zu bringen wie ein Architekt.”

Einer, der für die Dritte Liga bei entsprechender Gesundheit ein Topspieler wäre, ist der vereinslose 29-jährige Timo Gebhart, der sich nach seinem Achillessehnenanriss derzeit in Burghausen auf sein Comeback vorbereitet. “Ich bin über den aktuellen Fitnessstand nicht informiert”, erklärte Gorenzel, um dann nachzuschieben: “Ein fitter Timo Gebhart ist immer ein Thema, aber man muss realistisch sagen: Timo hat über ein Jahr nicht gespielt. Wenn er fit ist, würden wir uns auch mit ihm beschäftigen.”