VON OLIVER GRISS

Der Rückzug von Robert Reisinger als Aufsichtsrat des TSV 1860 überrascht. Doch wer seine Presseerklärung zweimal liest, spürt, was seine Worte für den Traditionsklub aus München-Giesing möglicherweise bedeuten. “Es ist nach Ansicht des Präsidiums der Geschäftsführung der GmbH & Co. KGaA nicht mehr zumutbar, einen wirtschaftlichen Balanceakt mit persönlichem Risiko zu vollführen, weil ein Gesellschafter hoch pokert”, kritisiert der Ober-Löwe das Geschäftsgebaren von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik und die aus seiner Sicht zu späten Zahlung von 1,5 Millionen Euro, um dann zu sagen: “Wir haben deshalb in unserer Eigenschaft als alleiniger Gesellschafter der Geschäftsführungs-GmbH und unter Verweis auf die 50+1-Regelung der Geschäftsleitung der KGaA die Weisung erteilt, Planungen für den Profifußball nur noch mit nachgewiesenen und tatsächlich eingegangenen Mitteln zu führen. Genußscheine, Darlehen und vergleichbare Finanzierungsformen können auf Grund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens künftig nicht mehr akzeptiert werden.” Was nichts anderes heißt: Der Verein will ab sofort und konsequent nur noch geschenktes Geld von Ismaik annehmen.

Ist Robert Reisinger noch der richtige Präsident für den TSV 1860?

Umfrage endete am 25.12.2018 17:00 Uhr
Nein! So wie Reisinger handelt kein Präsident.
73% (5828)
Selbstverständlich! Er macht einen guten Job!
27% (2191)

Teilnehmer: 8019

Dabei stand noch vor kurzem eine Darlehensumwandlung von Hasan Ismaik in Höhe von 5,2 Millionen Euro in Genußscheine bis zum 31. Dezember im Raum - doch laut eigener Aussage reicht das Reisinger nicht mehr. Weil die Vereinsseite jetzt die Insolvenz riskiert? Passt ins Bild, dass Günther Gorenzel bis heute keinen Geschäftsführer-Vertrag unterschrieben hat. Es kann zum Jahreswechsel zur großen Zerreißprobe beim TSV 1860 kommen. Jetzt hilft eigentlich nur noch beten.