VON OLIVER GRISS

Claus Schromm ist ein gebranntes Kind, wenn er an 1860 denkt: Er kam als Fan - und ging im Frust als U19-Trainer. Seitdem hat der sympathische Übungsleiter der SpVgg Unterhaching mit dem Traditionsklub aus Giesing abgeschlossen - und das nicht, weil er bei einem Rivalen seit einigen Jahren gemeinsam mit Präsident Manni Schwabl die Geschicke der Vorstädter leitet.

Bewunderung hat Schromm trotzdem für einen Löwen übrig: Für Daniel Bierofka. Weil der Hachinger Erfolgscoach zum einen weiß, was es heißt, für die Löwen zu arbeiten und zum anderen nachvollziehen kann, wie die Doppelrolle des Ex-Nationalspielers Kraft kostet. Bierofka wirkt in den letzten Wochen sehr gereizt. Ihm machen nicht nur die fehlenden Ergebnisse zu schaffen, sondern auch die negative Energie innerhalb des Klubs. Deswegen sagt Schromm jetzt gegenüber der “AZ”: Ich habe vollstes Verständnis für Daniels Reaktionen. Keiner kann sich vorstellen, was es bedeutet, beides unter einen Hut zu bekommen. Ich sehe ihn immer noch in der Allianz Arena, als die Stühle fliegen, wie er reingeht, um die Jungs zu beruhigen (Ausschreitungen gegen Jahn Regensburg, d. Red.). Allerhöchsten Respekt vor diesem Menschen, dann immer noch zum Verein zu stehen. Sechzig ist für ihn sein Ein und Alles. Die Fußballlehrer-Ausbildung beansprucht dich Tag und Nacht, diese Belastung stemmt er richtig gut. Die Löwen sollten sich von den Ergebnissen lösen.”