VON OLIVER GRISS

Hasan Ismaik war in der vergangenen Woche offenbar in München, das schreibt der Löwen-Investor zumindest auf seinem Facebook-Kanal. In seiner Botschaft wünscht der 41-Jährige, der deutlich an Gewicht verloren hat, den Löwen frohe Weihnachten. Dabei adelt der Geschäftsmann aus Abu Dhabi auch Daniel Bierofka. Ismaik vergleicht den 1860-Trainer mit Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Außerdem lobt er die Mannschaft und kritisiert die politischen Spielchen an der Grünwalder Straße. Der Ismaik-Post vom Sonntagabend im Wortlaut:

Liebe Löwen,

würde es eine Wahl zum Löwen des Jahres 2018 geben, dann würde mir diese Entscheidung sehr leicht fallen. Es gibt nur einen, der diese Auszeichung verdient hätte: Daniel Bierofka. Was er für unseren TSV 1860 ganz speziell in diesem Jahr geleistet hat, verdient meinen allerhöchsten Respekt. Bierofka hat nicht nur viele zerstrittene Fans vereint, sondern auch dafür gesorgt, dass der Albtraum in der Regionalliga nur ein Jahr gedauert hat und die Mannschaft sofort wieder in die Dritte Liga aufgestiegen ist. Auch der neunte Platz nach der Hinrunde ist eine gute Leistung, wenn man bedenkt, dass 1860 aufgrund der Historie von vielen kleineren Vereinen gejagt wird. Wer hätte vor Saisonbeginn gedacht, dass wir in der Winterpause vor Vereinen wie Braunschweig und Kaiserslautern platziert sind? Ich zumindest nicht. Daniel erinnert mich von seiner Art her an Jürgen Klopp. Deswegen müssen wir alles dafür tun, dass er sich bei 1860 weiterhin wohl fühlt. Alle im Verein sind gefragt, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen.

Bedanken will ich mich an dieser Stelle aber auch bei Sportchef Günther Gorenzel, bei allen Spielern und Mitarbeitern, die den Weg von der Regionalliga bis in die Dritte Liga mitgegangen sind und nun mit unserer aktuellen Mannschaft versuchen, den nächsten Step zu gehen. Unsere Spieler werden mit den Aufgaben weiter wachsen, davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Das Problem ist aber, dass es im Verein seit Jahren Kräfte gibt, die nicht den Sport an erster Stelle sehen, sondern die Bühne 1860 für sich selbst benutzen und zu Lasten des Klubs Politik machen. Das sorgt immer wieder für unnötige Unruhe.

Mein Dank gilt auch Saki Stimoniaris, der unermüdlich für einen besseren und vor allem respektvollen Weg des TSV 1860 kämpft. Mit ihm habe ich vor einem Jahr einen echten Löwen für den Aufsichtsrat gefunden, auf den ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Ich will mich aber auch bei Peter Cassalette bedanken. Er ist als Aufsichtsrat ausgeschieden. Wir sind bereits auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger.

Last but not least will ich Euch, liebe Fans, nicht vergessen: Ihr habt dazu beigetragen, dass unser Verein nicht nur für einzigartige Treue, sondern auch für große Leidenschaft steht. Das Grünwalder Stadion war in dieser Saison immer ausverkauft. Ich bekomme immer wieder Zuschriften von enttäuschten Fans, die bei ihren Kartenanfragen Absagen bekommen. Ich kann nur hoffen, dass unsere Geschäftsführung an diesem Problem mit Hochdruck arbeitet. In der Heimtabelle belegen wir zur Winterpause einen ausgezeichneten Platz drei. Das ist auch Euer Verdienst!

In der vergangenen Woche war ich für wenige Stunden in München und habe bei dieser Gelegenheit viele Weihnachtskarten für Sponsoren und Fans unterschrieben. Ich wünsche Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, viel Gesundheit und Erfolg sowohl im privaten als auch beruflichen Bereich.