Heute db24-Stammtisch mit Lorant, Stimoniaris & Hirschberger: Das Interview mit Moderator Tobi Fischbeck
- VON OLIVER GRISS UND MAGENTA SPORT (Foto)
- 26.01.2019 11:17
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VON OLIVER GRISS UND MAGENTA SPORT (FOTO)
Der heutige db24-Stammtisch im Grünwalder Stadion (Start 19 Uhr) - für die Podiumsdiskussion mit Werner Lorant, Saki Stimoniaris und Thomas Hirschberger haben wir den erfahrenen Moderator Tobias Fischbeck verpflichtet. Der 37-jährige Löwen-Fan (seit 1993), der inzwischen in Taufkirchen an der Vils lebt, arbeitet für DAZN, Eurosport und Magenta Sport. Das db24-Interview
dieblaue24: Servus, Herr Fischbeck: Sie, der Löwen-Fan aus Leidenschaft, moderiert erstmals den db24-Stammtisch mit illustren Gästen wie Werner Lorant, Saki Stimoniaris und Thomas Hirschberger: Auf welchen Gesprächspartner freuen Sie sich persönlich am meisten?
Natürlich auf Werner Lorant.
Werner Lorant kennen Sie näher, waren in Oberdorfen Nachbar von ihm: Was ist er für Sie?
Er ist eine Legende, für alle Löwen. Erfolgreiche Löwen-Zeiten verbinde ich nur mit ihm. Da kann kein anderer mithalten, zumindest nicht die, die ich selbst erlebt habe. Er hat mich damals als Bub sogar mal ins Training mitgenommen. Und er ist auch mit dafür verantwortlich, welchen Weg ich eingeschlagen habe, als Reporter. Ohne ihn hätte ich wohl nie so eine große Leidenschaft für den Fußball entwickelt. Uns beide verbindet auch die Emotionalität. Er war immer sehr emotional an der Seitenlinie, ich bin das heute am Mikro. Ich habe ihn schon lang nicht mehr gesehen und freue mich sehr!
Welche Themen wollen Sie heute im Grünwalder Stadion unbedingt besprechen?
Ich denke, ohne sarkastisch sein zu wollen, dass die Themen, die momentan um die Löwen kreisen, mindestens abendfüllend sein werden. Wichtig wird die Diskussion mit den Gästen sein. Da versuche ich mich tatsächlich mal etwas im Hintergrund zu halten. Aber natürlich gibt’s drei große Fragen. Wie bewertet Werner Lorant die sportliche Situation? Warum möchte Saki Stimoniaris Präsident werden? Und von Thomas Hirschberger, als Mann der sich mit Zahlen auskennt, würde mich interessieren, warum es ausgerechnet immer bei 60 finanziell nicht reicht. Es gibt so viele kleinere Klubs, die mit wesentlich weniger auch viel besser zurecht kommen. Das zieht sich wie ein blauer Faden durch die letzten 15 Jahre.
Saki Stimoniaris ist nicht nur Sprecher von Hasan Ismaik, sondern hat sich vor einigen Tagen auch für das Präsidentenamt beim TSV 1860 beworben: Welche Antworten wollen Sie von ihm hören?
Das, was alle hören wollen, denke ich. Dass beide Gesellschafter endlich an einem Strang ziehen. Insofern wäre es natürlich schön gewesen, wenn auch Präsident Reisinger Zeit für den Stammtisch gehabt hätte.
In einer db24-Umfrage befürworten 76 Prozent die Kandidatur Stimoniaris’ als Präsident: Warum muss man ihm eine Chance geben?
Also zunächst einmal hat jeder meinen Respekt, der sich als Präsident bei 1860 München aufstellen lassen möchte. Auch er ist leidenschaftlicher Löwe. Die Art und Weise, wie er sich auch bereits in Vergangenheit für die Löwen eingesetzt hat, mit all seinen Kontakten, da muss er eine Chance bekommen.
Viele Löwen-Fans haben Angst um die Zukunft ihres Klubs: Wie geht es Ihnen als Löwen-Anhänger, wie bewerten Sie den eingeschlagenen Weg?
Nicht falsch verstehen, aber über die Jahre eignet man sich ein sehr dickes Fell an. Ich weiß nicht, was sich hinter den Kulissen abspielt, wie groß die Sorgen wieder einmal sind. Die dritte Liga, dort habe ich auch schon einige Spiele bei Magenta Sport kommentiert, ist eine sehr attraktive Liga mit unfassbar viel Tradition, darf aber für einen Klub wie 1860 nur eine Durchgangsstation sein. Und aus finanzieller Sicht haben die Löwen eigentlich gar eine andere Wahl. Man muss schleunigst versuchen aufzusteigen. Und ich persönlich würde mir wünschen, dass auch einmal verdienten, ehemaligen Löwen eine Chance gegeben wird. Ich denke da etwa an Benny Lauth oder auch an Michael Hofmann, mit denen ich oft Spiele auf DAZN begleite. Der Verein braucht mehr Identifikation. Das heißt nicht, dass ich jetzt alle zum Teufel jagen möchte. Aber in Zukunft sollte mehr auf Eigengewächse, wie mit Daniel Bierofka geschehen, gesetzt werden.
Die Mannschaft wurde mit dem Abgang von Adriano Grimaldi geschwächt. Zudem soll die Ablösesumme unter 200.000 Euro liegen. Muss der Verein das Geld sofort reinvestieren?
Die Frage ist doch, kann der Verein es reinvestieren oder muss wieder irgendwo ein Loch gestopft werden? Das ist das Tragische und das werde ich auch nie begreifen. Das gibt’s nur an der Grünwalder Straße. Aber klar: Man sollte schon versuchen einen gleichwertigen Stürmer zu holen. Fraglich ist, ob das auch geht.
Die Löwen sind gestern mit einem 1:1 in Lotte in die Rückrunde gestartet: Was ist noch drin?
Aus meiner Sicht hat viel mit Glück und Pech zu tun. Wieviele Punkte hätte 60 mehr, wenn man nicht immer in den letzten 10 Minuten eins gefangen hätte? Man wäre wohl richtig gut im Aufstiegsrennen. Auch wenn ich, realistisch betrachtet, die Spieler für nicht reif und gut genug erachte, damit sie auch aufsteigen. Viele kommen aus der Regionalliga. Aber man braucht Glück, einen Lauf. Die Dinge, die schlecht gelaufen sind, können ja auch mal gut laufen. Als 60 mit Werner Lorant zweimal am Stück bis in die Bundesliga aufgestiegen ist, hatte man vielleicht auch nicht die besten Spieler unter Vertrag. Aber es war eine Mannschaft und das macht vieles wett. Und wie hat Werner Lorant immer gesagt: „Abgerechnet wird zum Schluss.“
Welche Schlagzeilen würden Sie gerne über 1860 lesen?
1860 nach 16 Jahren zurück in der Bundesliga. Ich weiß, das wäre der Doppel-Aufstieg.