VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Noch immer beschäftigt die Münchner Justiz ein Löwen-Spiel, das in der Vereinshistorie getrost als “Tag der Schande” bezeichnet werden kann: Erst verlor der TSV 1860 in der Relegation mit 0:2 gegen Jahn Regensburg und stieg sportlich ab - und dann drehten zu allem Überfluß auch noch einige “Fans” in der Allianz Arena durch.

Einer wurde jetzt wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung verurteilt: Der 23-jährige 1860-Ultra Andreas K., der zu diesem Zeitpunkt eigentlich ein zweijähriges Stadionverbot absitzen sollte, riss ein Fangnetz ein und warf seine 4,5 Kilogramm schwere Sitzschale in Richtung Polizei. „Man muss schon sagen: Was da passiert ist, ist schier unglaublich“, wird Richterin Christiane Thiemann in der “tz” zitiert: „Bei allem Verständnis für Frust und Enttäuschung: Sie haben das ganze Stadion auseinander genommen. Nur mit Glück wurde niemand schwer verletzt.“

Die Richterin verdonnerte den Löwen-Fan zu einem Jahr und vier Monaten Haft auf Bewährung.