VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Seit Jahren wird Hasan Ismaik beim TSV 1860 bekämpft - mal mehr, mal weniger: Nach dem Zwangabstieg in die Regionalliga hofften seine Gegner, dass sich der Jordanier freiwillig zurückzieht. Tat er nicht. Danach wollten sie den Kooperationsvertrag aufkündigen. Klappte nicht. Dann wurde Ismaik mit dem sogenannten “Scheich-Lied” beleidigt, Vereinsfunktionäre verkauften Anti-Ismaik-Pullis - das Präsidium Reisinger distanzierte sich davon nie. Und jetzt sagt Ober-Löwe Robert Reisinger gegenüber der “SZ”: “Er (Hasan Ismanik, d.R.) spricht gern davon, dass ihm der Respekt von uns fehlt. Uns fehlt, ehrlich gesagt, auch ein bisschen der Respekt von ihm.”

Das Vertrauen zum Investor, sei „aufgrund der Vergangenheit“ nicht mehr da. Deshalb fordert der Verein weiterhin, dass Ismaik bei der Auszahlung der Darlehen auf Genussschein-Basis in Vorkasse geht. “Gegen Genussscheine haben wir nichts grundsätzlich. Aber eben unter der Bedingung, dass das Geld beim Lizenzierungsantrag überwiesen wird, also vorher da ist. Dann kann der Geschäftsführer damit planen”, erklärte der Löwen-Präsident.

Vorwürfe, der Verein wehre sich gegen die finanzielle Beteiligung des Jordaniers, weist Reisinger zurück. “Es stimmt nicht, dass wir sein Geld nicht wollen. Wir wollen es bloß nicht in der Form, wie er es in der Vergangenheit zur Verfügung gestellt hat.” Der langwierige Prozess, den die Löwen im vergangenen Sommer durchmachen mussten, um an das Geld zu kommen, habe den Verein laut Reisinger stark unter Druck gesetzt. Dass Ismaik aber am 7. Dezember doch rechtzeitig bezahlt hat ohne Strafen seitens des DFB zu bekommen, sieht der 55-Jährige anders: “Darüber kann man diskutieren. Ich finde, wenn ich im Juli einen Vertrag unterschreibe, in dem steht, dass die Geschäftsführung in monatlichen Tranchen etwas abrufen kann, dann brauche ich das nicht nochmal und nochmal anmahnen. Das ist für mich keine Partnerschaft.”