VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Gehörig Gegenwind bekam Anthony Power, Fanartikel-Chef des TSV 1860, am vergangenen Samstag aus der Westkurve - auf Plakaten war bei der 0:2-Heimpleite gegen Karlsruhe zu lesen: “Anthony, Du Luftpumpe!” Oder: “Power dich woanders aus!”

Auslöser: In der vergangenen Woche bekam der Fanclub “Donau-Löwen 79” aus Donauwörth ein Anwaltsschreiben im Auftrag der TSV 1860 Merchandising GmbH zugestellt, mit der Aufforderung, das Logo nicht für kommerzielle Dinge zu nutzen. Auf der Webseite wurden Schals etc. mit dem Löwen-Logo verkauft. Angeblich wurde der Fanclub vorab mehrmals informiert, nachdem sich nach db24-Informationen auch andere Fanclubs, die sich an die Spielregeln halten, darüber echauffiert hatten. Inzwischen hat der Donauwörther Fanclub seine Webseite aus dem Netz genommen - Power soll mittlerweile auch davon abgesehen haben, dass auf den Fanclub eine Strafe zukommt.

Wie sehen Sie die Logo-Posse bei 1860?

Umfrage endete am 13.05.2019 09:00 Uhr
Ich hätte mir von Anthony Power mehr Fingerspitzengefühl erwartet.
47% (1005)
Wer das Logo missbraucht, darf sich hinterher nicht wundern.
37% (805)
Jeder Fan sollte sich an die Spielregeln halten!
16% (341)

Teilnehmer: 2151

Anders die Situation bei den “Löwenfans gegen Rechts”. Auch sie haben kürzlich ein Anwaltsschreiben bekommen, weil sie nicht nur das Logo benutzt haben, sondern auf Shirts, die zum Verkauf angeboten waren, auch noch das Gesicht von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik verunglimpft haben.

Dass Power bei Markenrechtsverletzungen genau hinschaut, ist übrigens im deutschen Fußball kein Einzelfall: Alle Profi-Klubs haben eigene Rechtsabteilungen, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. Besonders im Internet wuchert der Wildwuchs mit den Logos der Vereinen.