Scharold: "Wir haben zehn Millionen, brauchen aber 13 Millionen Euro"
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 17.06.2019 08:09
- 320 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Hat der TSV 1860 noch eine Zukunft? Nur ein kurzer Blick auf die Finanzlage zeigt, dass der Drittliga-Verein ohne Fremdgelder keine Überlebenschance hat. “Wir haben derzeit Erlöse von zehn Millionen Euro pro Jahr”, erklärte Geschäftsführer Michael Scharold gegenüber der “SZ”: “Wir brauchen aber 13 Millionen, um auf die Kostenstruktur zu kommen, die wir uns wünschen.” Doch dieses Unterfangen gestaltet sich schwierig, seit sich der Löwe 2017 selbst verzwergt hat.
Und neue Sponsoren zu begeistern, ist aufgrund des Gesellschafter-Streits nicht so einfach. Auch deshalb hat Scharold “immer gesagt, dass eine nachhaltige Problemlösung nur zusammen geht”. Doch an einer konstruktiven Zusammenarbeit ist seit dem Zwangsabstieg 2017 nicht mehr zu denken: Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik fühlt sich von Vereinsseite an den Pranger gestellt - und das Präsidium Reisinger hat in den letzten 24 Monaten nichts getan, um für eine Entspannung zu sorgen. Stattdessen leitete Reisinger im Winter per Anweisung an die Geschäftsführung den Konsolidierungskurs ein. Zudem hatte der Präsident sogar die Annahme weiterer Genussscheine von Ismaik ausgeschlossen. Wenig später revidierte er diese Aussage wieder.
Ismaiks neuester Vorwurf: Er sieht von Vereinsseite eine Bevorzugung des Hauptsponsors “Die Bayerische” gegenüber den anderen langjährigen Partnern. “Ich würde mir von 1860 wünschen, dass alle langjährigen und neuen Partnerschaften von Vereinsseite mit der selben Hingabe gepflegt werden. Für den Verein sollten alle Sponsoren gleichwertig geschätzt und behandelt werden”, erklärte der Mehrheitsgesellschafter am Sonntagabend auf seinem Facebook-Profil: “An dieser Stelle entschuldige ich mich auch bei unserem Premiumsponsor Hacker-Pschorr und hoffe, dass trotz aller Verfehlungen der Vereinsseite einer weiteren Zusammenarbeit nichts im Wege steht.” Was Ismaik meint? Das Verhältnis zwischen 1860 und Hacker ist seit einiger Zeit angespannt - weil die Vereinsseite eine Pressekonferenz beim “Giesinger Bräu” gegeben und auch Präsident Reisinger zuletzt eine Fanveranstaltung in selbiger Brauerei besucht hat. Das soll bei der Traditionsbrauerei und langjährigem Partner überhaupt nicht gut angekommen sein…
Zwischen 00:00 Uhr und 06:00 Uhr können keine Kommentare verfasst werden!