VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, Daniel Bierofka ist um seine Aufgabe beim TSV 1860 wahrlich nicht zu beneiden. Noch immer wartet er auf Neuzugänge, damit der Kader verstärkt werden kann. “Wir wissen auch, dass die Kaderplanung völlig anders ausgelegt war. Wir waren auch mit Spielern in Kontakt, die jetzt aber nicht mehr da sind. Es waren Spieler, die nicht den Kader auffüllen, sondern die Mannschaft besser machen. Die Liste wird immer kürzer.” Und Bierofka meint explizit nicht Spieler, die erst seit dem 500.000-Euro-Angebot der Bayerischen abgesprungen sind, sondern schon weit vorher: In “normalen” Klubs werden die Wunschtransfers in der Regel schon im Frühjahr abgewickelt. Nicht umsonst sagte der Trainer seinerzeit: “Wir sind leider handlungsunfähig.” Der sportlichen Kommandobrücke wurde dies von einer Seite als “nicht kreativ” ausgelegt.

Jetzt sagt Bierofka, der Anfang April den Aufsichtsrat vorab gewarnt hatte: “Normalerweise sollte zu 90 Prozent der Kader komplett sein. Aktuell muss ich mich aber an den Status Quo orientieren. Und das ist die Mannschaft, die ich momentan habe. Um die Qualität zu erhöhen, ist Minimum ein Stürmer und ein Innenverteidiger. Ansonsten muss ich gewisse Spieler umschulen, denn mit einem Innenverteidiger geht’s nicht. Vielleicht spiele ich wieder mit Libero (lacht)…”

Bierofka weiß, dass der Schlüssel eine perfekte Vorbereitung sein kann, um das Klassenziel zu erreichen: “Wenn das Stand heute so bleibt, dann müssen wir alles aus der Mannschaft rauskitzeln, um in der Klasse zu bleiben. Da muss jedes Rädchen ins andere greifen. Da müssen wir toporganisiert sein, läuferisch top sein und in den nächsten fünf Wochen alles aus der Mannschaft rauspressen, um auch Spiele zu gewinnen. Wenn alle fit bleiben, liegt’s an mir, auch Spiele zu gewinnen.”