NLZ-Deal mit der Bayerischen: Was wirklich bei Bierofka ankommt
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 19.06.2019 13:48
- 392 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Es ist die große Diskussion im Löwen-Umfeld: Wieviel von der geplanten Sponsor-Aufstockung der Bayerischen kommt für Transferaktivitäten wirklich bei der Profi-Mannschaft des TSV 1860 an? “Wenn wir über dieses Angebot der Bayerischen sprechen, würde nur die Zusage des Verkaufs der Namensrechte bei mir ankommen. Die Erhöhung des Hauptsponsoring würde nicht ankommen”, erklärte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel am Dienstag: “Es ist ja so, dass wir noch Spieler hätten verkaufen müssen, um die Vorgaben einzuhalten.”
500.000 Euro sind für die temporäre Vergabe der Namensrechte am NLZ zu erzielen, allerdings für eine Laufzeit von zwei Jahren. Heißt: 250.000 Euro pro Saison. Weil aber Trainer Daniel Bierofka auf dem Transfermarkt (noch) handlungsunfähig ist, gewährt die Bayerische die Auszahlung der gesamten Summe auf einmal.
Jedoch kann die sportliche Kommandobrücke nicht auf den vollen Betrag zugreifen - der Grund: Weil 1860 das Zwei-Millionen-Darlehen der Bayerischen ziehen musste, um die Drittliga-Lizenz zu erhalten, verschlechtert sich wieder einmal die Eigenkapitalquote der Löwen. Dafür soll eine Strafzahlung im fünfstelligen Bereich fällig sein. Belastet wird der Sport-Etat - und so wird es am Ende wohl nur für die Verpflichtung eines Abwehrspielers und eines Leihgeschäfts für einen Angreifer reichen. Die Löwen - gefangen in ihrer eigenen schrägen Finanzpolitik. Wohin das ohne Zusammenarbeit der Gesellschafter führen wird, das kann sich jeder selbst ausmalen.
Die Löwen ziehen das Angebot der Bayerischen der Darlehens-Offerte von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik vor, auch wenn klar ist: Der Jordanier wird das Geld nie wieder sehen. Gorenzel bestätigte - anders als Präsident Robert Reisinger - das Angebot aus Abu Dhabi: “Es gibt ein Angebot aus Abu Dhabi, aber darüber werden wir in der Öffentlichkeit auch nichts im Detail kommunizieren. Erst wenn entschieden wird, dass von HAM Angebote angenommen werden, dann kommen Dinge bei mir an. Für mich ist entscheidend: Was kommt wirklich bei mir an…”