VON OLIVER GRISS

Hannover 96 und sein Mehrheitsgesellschafter Martin Kind (75) haben den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel zurückgezogen. Damit ist das Verfahren beim Ständigen Schiedsgericht der Lizenzligen beendet. “Eine Entscheidung des Schiedsgerichts wäre in nächster Zeit nicht zu erwarten gewesen”, teilte der Klub am Sonntag auf seiner Webseite mit. Genaue Gründe für die Rücknahme sollen später genannt werden.

Seit Monaten lag das Verfahren beim Schiedsgericht - ohne Fortschritte. Eine Reaktion darauf, dass die Kind-Opposition bei der Jahreshauptversammlung im März die Macht im Verein übernommen hatte. In den letzten Wochen pokerten die Profi-Gesellschafter um Kind und Dirk Roßmann mit den neuen e.V.-Bossen um Vorstandschef Sebastian Kramer.

Nun ist der Ausnahme-Antrag vom Tisch, aber die 50+1-Regel steht trotzdem weiter auf wackligen Beinen. Kind hat immer noch die Möglichkeit, gerichtlich gegen 50+1 vorzugehen. Bei einem Erfolg würde 50+1 für alle deutschen Profi-Klubs fallen. Die Löwen werden Kinds weiteres Vorgehen ganz genau beobachten.