VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Während sich der TSV 1860 für den Konsolidierungskurs entschieden hat und daran sportlich zu zerbrechen droht, geht die SpVgg Unterhaching in der Dritten Liga einen völlig anderen kreativen Weg. “Erstmal ist es das Ziel (Aufstieg, d. Red.) unabhängig vom Börsengang, weil jeder in der Dritten Liga aufgrund des todkranken Systems raus muss und hier nicht überleben kann”, sagte Hachings Trainer Claus Schromm bei “Blickpunkt Sport”: “Dann war die Frage: Wie machen wir es? Entweder wir häufen Schulden an oder wir versuchen einen anderen Weg - sprich Eigenkapital. Und das ist der Weg an die Börse…”

Die Hachinger fühlen sich in ihrer Rolle als Start-up pudelwohl - dennoch wurmt Präsident Manni Schwabl das vermoderte System im deutschen Fußball. “Wenn man sich Fußball-Deutschland und die Dritte Liga anschaut und wartest, bis den Verbänden etwas einfällt, dann kannst du den Laden irgendwann zumachen. Du kannst in der Dritten Liga nicht überleben”, sagte Schwabl bei “Blickpunkt Sport” und ergänzt: “Das ist ein riesen Systemfehler in Deutschland, dass oben die Festgeldkonten überquillen und unten haben Amateurvereine manchmal keine Bälle und Ausrüstung mehr. Ich sage: Wenn wir die Basis und die Wurzeln vergisst, fällt einem das irgendwann auf die Füße.”

Schwabls Forderung: “Es müsste mal einen runden Tisch geben zwischen allen Beteiligten, dass einmal eine Diskussion ohne Eitelkeiten zustande kommt und nicht jeder gleich beleidigt ist.”