Ein neuer Stürmer reicht nicht...
- VON OLIVER GRISS
- 27.08.2019 15:24
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VON OLIVER GRISS
Dass Präsident Robert Reisinger eine ganz spezielle Wahrnehmung vom TSV 1860 und vom Profifußball in Deutschland insgesamt hat, ist nichts Neues. Damals gehörte Reisinger mit dem Namen “romirei64” zu jenen Usern des Löwenforums, die in Großgastronom Wildmoser nicht einen Freund, sondern einen Gegner der Löwen sahen.
Und trotz aller Vergangenheit hat Reisinger mit seinem streitbaren Auftritt bei “Blickpunkt Sport” auch seine Kritiker wieder einmal überrascht, als er sagte: “Ein Budget hat nichts mit sportlichem Erfolg zu tun. Sportlicher Erfolg kommt durch die mannschaftliche Geschlossenheit und, dass sich die Mannschaft mit Trainer und Verein identifiziert.” Hört sich natürlich alles ganz nett an, geht aber an der Realitiät weit vorbei, denn Geld hilft in 90 Prozent der Fällen ein Projekt voranzutreiben.
Und bei den seit Jahrzehnten chronisch klammen Löwen fehlt das Geld. Der Verein ist handlungsunfähig, auch wenn das von Vize-Präsident Hans Sitzberger unlängst bestritten wurde. Fakt ist: Ohne Fremdmittel kann der TSV 1860 gar nichts bewirken. Dabei müsste die Mannschaft dringend verstärkt werden - und das nicht nur im Offensivbereich, sondern eigentlich - außer im Tor - in allen Mannschaftsteilen. Das 1:5 in Magdeburg dürfte die letzten “Homeboys” wachgerüttelt haben. Es fehlte die Drittliga-Reife. Für das Ergebnis u.a. Trainer Daniel Bierofka verantwortlich zu machen, ist nicht nur dreist, sondern auch hochgradig unverschämt. Schließlich war es Bierofka, der seit Wochen gebetsmühlenartig predigt, dass der Klassenerhalt ein Kampf bis zum Schluss werde, weil der Kader vor allem in der Breite dünn besetzt sei.
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Die Hilferufe aus München-Giesing hat man nur im 9601 Kilometer entfernten Los Angeles, dem Urlaubssitz von 60-Prozent-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, wahrgenommen: Der Jordanier zahlte bei der Verpflichtung von Aaron Berzel mit, finanzierte den Transfer von Timo Gebhart zu 100 Prozent und wird jetzt auch noch den so dringend benötigten Angreifer aus eigener Tasche bezahlen.
Und wie hilft der 40-Prozent-Gesellschafter, außer, dass er Ismaik aufforderte, Geld schenken zu können? Zu einer ehrlichen Partnerschaft gehört mehr, als nur über Anwälte und Emails zu kommunizieren. Außerdem sollte 1860 endlich einmal akzeptieren, dass Ismaik ein Teil von Sechzig ist. “Ich mach’s lieber schriftlich”-Reisinger hat dies bis heute nicht verstanden, wie man mit Geldgebern umgeht. Der Verein muss seine Strategie ändern, will er am Ende nicht für eine neue “4” (Abstieg in die Regionalliga Bayern) verantwortlich gemacht werden.
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