VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

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Auch wenn Torsten Fröhling (53) schon lange nicht mehr Löwen-Trainer ist und mittlerweile die U23 von Schalke 04 betreut, wird er auch heute noch auf die Giesinger angesprochen. “Sechzig hat in ganz Deutschland so viele Freunde”, erklärte Fröhling gegenüber dieblaue24: “Ich werde oft noch erkannt, weil ich einmal bei 1860 gearbeitet habe…”

Was ihn allerdings traurig stimmt, ist seit Jahren die gelebte Uneinigkeit an der Grünwalder Straße. “Es darf nur ein Ziel geben: Der Erfolg der 1. Fußball-Mannschaft, alle im Verein müssen sich diesem unterordnen”, sagt Fröhling: “Alle im Verein sollten sich daran halten und der 1. Mannschaft zuarbeiten.” Bei 1860 ist allerdings genau das Gegenteil der Fall. Der Profi-Fußball wird nur als lästiges Anhängsel gesehen, auch ein Abstieg in die Regionalliga Bayern wird sogar in Kauf genommen. Der Beweis: Obwohl deutlich zu sehen ist, dass der Mannschaft die Qualität fehlt, wird von Vereinsseite nichts unternommen, den Kader zu verstärken. Immerhin hat Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik ein Budget für einen neuen Stürmer zur Verfügung gestellt.

Dass 1860 seine Mannschaft nicht entsprechend aufstellen kann, kann Fröhling nicht nachvollziehen. “Ich kenne zwar nicht die genauen Kosten für das Grünwalder Stadion, aber 1860 lebt wie Magdeburg von seinen Zuschauern. Hätte Magdeburg nicht diesen Zuspruch von Fans, wäre dieser Verein nicht in die Zweite Liga aufgestiegen. In der Dritten Liga können die Zuschauer-Einnahmen für die Klubs eine Erfolgsgarantie sein”, sagt Fröhling: “Und 1860 hat immer viele Zuschauer. Dadurch hat der Verein gegenüber Standorten wie Großaspach oder Wehen einen Riesen-Vorteil. Andere Vereine wären froh, wenn sie so viele Zuschauer wie 1860 hätten…” Doch selbst mit einem stets ausverkauften Grünwalder schreibt der TSV ein jährliches Millionen-Minus.

Fröhling versteht auch nicht, dass der TSV 1860 seit einiger Zeit einen Konsolidierungskurs fährt. “In der Dritten Liga kannst du keine Schulden tilgen - wie soll das gehen?”, fragt sich der Ex-Löwen-Trainer: “In dieser Liga ist jeder Verein froh, wenn er irgendwie überleben kann. Du musst aufsteigen, damit du Einnahmen generierst! Die Sechziger sollen mal in Unterhaching nachfragen…”

Für das Team “db24-Classics” tritt Fröhling nun in der 7. Runde an - für ihn gilt es, den großen Rückstand seiner Vorgänger (u.a. Nema Vucicevic, Collin Benjamin) wettzumachen. Den Löwen traut Fröhling in Chemnitz einen 2:1-Sieg zu, was das Ende der katastrophalen Auswärtsbilanz bedeuten würde.

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