VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Münchens OB Dieter Reiter hatte zuletzt beim Wiesn-Besuch des TSV 1860 Erstaunliches gesagt: “Ich werde nicht gegen den erklärten Willen ALLER Sechzger-Fans, den Löwen das Olympiastadion aufs Auge drücken. Ich hatte die 12 Fanclub-Vertreter der großen Fanclubs bei mir - und ich hatte ein klares Commitment: ‘Nein, wir gehen nicht ins Olympiastadion!’”

Kurios dabei: Der Dachverband der Fans, die ARGE, war bei diesem Rathaus-Termin in der vergangenen Woche gar nicht eingeladen, und die Vereinigung stellt immerhin über 500 Fanclubs beim einst ruhmreichen TSV 1860. Ist die ARGE, die sich vor allem um die ländlichen Löwen-Fans kümmert, für die Löwen nicht mehr wichtig? Waren nur die Homeboys von Präsident Robert Reisinger am Tisch mit Dieter Reiter?

Die ARGE-Führung will nach db24-Informationen heute noch eine offizielle Stellungnahme zur Ausgrenzung im eigenen Verein abgeben. Gegenüber der “AZ” sagte Fanz Hell, der seit zwei Jahren im Vorstand der ARGE mitarbeitet: “Von der ARGE war niemand dabei. Wir sind über dieses Gespräch gar nicht informiert worden. Das ist wieder mal ein Alleingang gewesen. So viel zum Thema vereinen statt spalten.” Die ARGE stellt rund 5000 bis 6000 Mitglieder.

Wurde Reiter von Vereinsseite nicht richtig informiert? Es wäre ein weiteres Kapitel in der eher undurchsichtigen Fanarbeit beim TSV 1860.