Stadion-Posse ums Grünwalder: Erklärungen von OB Reiter und 1860
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 26.09.2019 16:09
- 525 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Was für eine Posse um den geplanten Umbau des Grünwalder Stadions…
Der Auslöser: Am Dienstag hatte Münchens OB Dieter Reiter bei einem Wiesn-Termin von Hacker-Pschorr gegenüber Löwen-Reportern verraten, dass er sich in der vergangenen Woche mit den 12 größten Fanclubs des TSV 1860 im Münchner Rathaus getroffen hatte, um über die Stadion-Frage in München zu diskutieren. Hinterher sagte Reiter: “Ich werde nicht gegen den erklärten Willen ALLER Sechzger-Fans, den Löwen das Olympiastadion aufs Auge drücken. Ich hatte die 12 Fanclub-Vertreter der großen Fanclubs bei mir - und ich hatte ein klares Commitment: ‘Nein, wir gehen nicht ins Olympiastadion!’”
Daraufhin fühlte sich die ARGE, der Dachverband der 1860-Fanclubs, in der Stadionfrage vom eigenen Verein übergangen.
Jetzt klärte eine Sprecherin des OB gegenüber der “AZ” auf: “OB Dieter Reiter hat auf seiner Facebook-Seite eine private Nachricht von Fans bekommen, die ihn gerne treffen wollten. Die besagten Anhänger haben zudem gefragt, ob weitere Fangruppierungen dazukommen könnten. Dem hat der OB gerne zugestimmt. Seitens der Stadt wurden weder bestimmte Fans eingeladen, noch ausgegrenzt.”
Wie aber kam Reiter dazu, sich festzulegen, dass zum einen die 12 größten Fanclubs bei ihm gewesen seien und alle Löwen-Fans eine temporäre Rückkehr ins Olympiastadion ablehnen würden? Richtig ist, dass die ARGE die größten Fanclubs im TSV 1860 stellt und es mit Sicherheit nicht der einheitliche Wunsch der Fans ist, die einstige Löwen-Heimat zu meiden. Wurde Reiter möglicherweise ausgestrickst? Ob die ARGE auch eine Privataudienz beim Münchner Stadtoberhaupt bekommt?
Am Donnerstagnachmittag verschickte auch die Geschäftstelle des TSV 1860 eine Erklärung: “Im Rahmen eines Gesprächs mit Vertretern der Stadt München sind Michael Scharold als Vertreter der KGaA, Robert Reisinger als Vertreter des Gesellschafters e.V. und Anthony Power als Vertreter des Gesellschafters HAM am vergangenen Mittwoch über den aktuellen Stand bezüglich der Machbarkeitsstudie zum Thema Grünwalder Stadion informiert worden. Über die Inhalte des Gesprächs wurde Vertraulichkeit vereinbart.
Darüber hinaus wurden wir informiert, dass am Folgetag ein Gespräch zwischen interessierten Fans und Stadtvertretern stattfindet. Dieses Gespräch ist auf Initiative von Fans direkt mit der Stadt vereinbart worden und nicht durch den TSV 1860.”