VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Marco Hiller wird als Aufstiegsheld in den Klubannalen des TSV 1860 geführt. Er stand in beiden Spielen im Tor, als die Löwen 2018 in einer furiosen Relegation den Favoriten 1. FC Saarbrücken aus dem Weg räumten. In diesem Sommer verlor der 22-Jährige dann seinen Stammplatz an Hendrik Bonmann. Weil der Ex-Dortmunder nach db24-Informationen mit seinen Muskelproblemen auch am Donnerstag nicht trainierte und demnach mit ziemlicher Sicherheit gegen Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr, dieblaue24-Liveticker) ausfallen wird, kommt Hiller zu seinem Saison-Debüt in der Dritten Liga.

Nervös wird Trainer Daniel Bierofka deswegen nicht. Er weiß, was Hiller kann. Schon im Sommer, bevor sich der Ex-Nationalspieler auf seine Nummer 1 festlegte, sagte er:”Aufgrund von Fakten wird es schwer werden, eine Entscheidung zu treffen. Am liebsten würden ich zwei Torhüter spielen lassen. Auf dieser Position haben wir die wenigsten Probleme.”

Und das ist tatsächlich so: Während Bonmann der bessere Fußballer ist und sich auch lautstarker präsentiert, glänzt der introvertierte Hiller mit seiner unglaublichen Reaktionsschnelligkeit auf der Linie. Bestes Beispiel: Als der Bonmann-Vertreter zuletzt beim Triumph im Toto-Pokal gegen Unterhaching (4:3) im Kasten stand, hielt er sensationell drei Elfmeter.

Es ist zwar gegen die Kölner nicht davon auszugehen, dass der Schiedsrichter mehrere Elfmeter für Köln pfeift, doch insgeheim dürfte Bierofka auf einen Pokal-Effekt bei Hiller hoffen. Und das Eigengewächs kann dabei natürlich Werbung in eigener Sache machen: Sein Vertrag läuft im Sommer 2020 aus.