VON OLIVER GRISS

Sollte sich Daniel Bierofka in seiner Auszeit gegen einen Verbleib beim TSV 1860 aussprechen, dürfte man ihm diese Entscheidung nicht übel nehmen, denn die Umstände an der Grünwalder Straße 114 seiner Arbeit nachzugehen, sind alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. Sechzig ist nicht mehr Sechzig: Der Fußball ist schon lange nicht mehr das zentrale Thema.

Bierofka hat in den letzten Monaten oft geschluckt und geschwiegen: Das Nicht-Verhältnis mit Präsident Robert Reisinger, die ständigen Attacken gegen ihn (mal offen, mal versteckt), die nicht zielführende Einkaufspolitik, die Perspektivlosigkeit des Klubs und die ständigen Insolvenz-Gerüchte (Markus Fauser soll sogar wieder ein Thema sein) machen ihn endlos traurig. Auch das Verhältnis zu Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel soll nicht mehr so sein wie in der Aufstiegssaison. All diese Punkte dürften für den Ex-Nationalspieler gute Argumente sein, trotz seines Langzeitvertrags bis 2022 von Sechzig loszulassen.

Konsolidierung, ständige Machtkämpfe & sportlicher Misserfolg: Welche Note geben Sie der Vereinspolitik des TSV 1860?

Umfrage endete am 10.11.2019 19:00 Uhr
Note 6
73% (5808)
Note 5
14% (1139)
Note 1
5% (439)
Note 4
3% (254)
Note 2
3% (209)
Note 3
2% (139)

Teilnehmer: 7988

Bierofkas eigentlicher Plan war, mit 1860 wieder auf die große Fußball-Bühne zurückzukehren - doch mit dem aktuellen politischen Kurs ist die Dritte Liga das Höchste der Gefühle. Nach dem Zwangsabstieg 2017 hatte die Vereinsspitze um Ober-Löwe Robert Reisinger die Chance, die Löwen neu professionell auszurichten - die Bilanz zwei Jahre später ist erschreckend: Der Verein ist zerrissen wie noch nie - und wird sich auch nicht erholen, wenn nicht ein zeitnahes Umdenken stattfindet, es sei denn, man will den einst ruhmreichen TSV zu einem stinknormalen Amateurverein verzwergen. Hauptsache: Giesing, Oida!

Herz oder Kopf, Biero?