Magic Mölders - 1860 braucht ihn
- VON OLIVER GRISS
- 07.12.2019 09:59
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VON OLIVER GRISS
Dass der TSV 1860 plötzlich einen Lauf hat, ist ganz eng mit Sascha Mölders verbunden - genauer gesagt ab dem Zeitpunkt, als der 34-jährige Löwen-Oldie erklärte, dass er Schluss machen wolle an der Grünwalder Straße, läuft es wie geschmiert für den ehemaligen Bundesliga-Stürmer und für 1860. Zehn Punkte aus vier Spielen haben die Löwen zuletzt geholt - auch weil Mölders eine Performance hingelegt hat, die eines zeigt: Der gute Mann mit dem Kreisliga-Bäuchlein - und das ist nicht abwertend gemeint - hat nicht nur noch einmal der absolute Ehrgeiz gepackt, sondern auch großen Charakter. Als die Löwen Gefahr liefen, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, wehrte er sich wie ein Berserker. Insbesondere als Trainer Daniel Bierofka unter Tränen die Löwen verließ, reagierte Mölders in beeindruckender Art und Weise - auf und neben dem Platz.
Magic Mölders ist der Chef. Auf dem Spielfeld sorgt er für die nötigen Tore - wie zuletzt eindrucksvoll beim 3:2 in Unterhaching - und hinter den Kulissen ist er einer, der meist immer den richtigen Ton trifft und für die Verantwortlichen ein unangenehmer Widersacher werden kann. Solche Typen wünscht sich normalerweise ein jeder Fußballklub in Zeiten, in denen Sportler mit Profil aussterben.
Und genau deswegen ist es beim TSV 1860 an der Zeit über die Zukunftsplanung nachzudenken - mit Mölders. Es wäre ein fataler Fehler, sich von ihm zu verabschieden, ohne um ihn zu kämpfen. Natürlich hat Mölders gesagt, er wolle nicht mehr - aber Typen wie er wollen mit dem nötigen Feingefühl gestreichelt und überredet werden. Natürlich, irgendwann wird er altersbedingt nicht mehr können, doch die Zeit fürs Altenteil ist bei Mölders noch nicht reif. Er ist noch zu wichtig für Sechzig.
Es gibt bei den Löwen Beispiele, die eindrucksvoll zeigen, dass nicht das Alter, sondern die Qualität den Unterschied ausmachen: 2003 verlängerten die Löwen aus Kosten- und Altersgründen den Vertrag mit dem damaligen 35-jährigen Martin Max nicht - was passierte? Max wechselte nach Rostock und schoß 1860 in die Zweite Liga…
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