VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Offensivkraft Stefan Lex bis zum 30. Juni 2022 hat der TSV 1860 Teil 1 der Hausaufgaben souverän erledigt. “Für uns ist es wichtig”, sagte Trainer Michael Köllner, “dass wir unsere Leistungsträger an den Verein binden.” Nach db24-Informationen ist Lex dem Verein finanziell entgegengekommen - und so wurde aus einem ursprünglich bis 2021 laufenden Vertrag (durch eine Klausel ab dem 15. Einsatz) noch ein weiteres Jahr draufgepackt. Damit haben beide Seiten Planungssicherheit.

Löst die Lex-Unterschrift nun eine Kettenreaktion bei 1860 aus?

Klar ist: Bei Sascha Mölders, Efkan Bekiroglu und Tim Rieder dürfte es den Verantwortlichen nicht so leicht fallen, die Verträge zu verlängern, denn Qualität hat ihren Preis - in allen drei Fällen muss sich 1860 mächtig strecken, um diese drei Schlüsselspieler weiter an den Verein binden zu können. Bei Rieder wird zudem vermutlich auch eine Ablösesumme an den FC Augsburg zu zahlen sein. Auch Senkrechtstarter Marius Willsch will der Verein unbedingt halten.

Doch was hat der TSV 1860 finanziell noch im Kreuz? Geschäftsführer Günther Gorenzel machte in der Spieltags-PK vor der Auswärtsreise nach Zwickau (Sonntag, 14 Uhr, dieblaue24-Liveticker) unmissverständlich klar: “Der Weg ist klar: Wir können nur das Geld ausgeben, was wir vorher verdient haben. Das ist entscheidend. Es liegen Dinge am Tisch, die ich den Spielern vermittelt habe. Jetzt sind die Spieler am Zug.”

Wichtig ist zu wissen: Der TSV 1860 hat trotz der Weigl-Kohle weiterhin weniger Geld zur Verfügung als in der aktuellen Saison - das kalkulierte Budget für die Saison 2020/2021 liegt weiterhin unter drei Millionen Euro. Gorenzel bestätigte dies am Freitag: “Wir werden sehen, wohin der Zug bei der Aufsichtsratssitzung (12. Februar, d. Red.) geht. Dort werden die Etats von Michael Scharold vorgelegt und präsentiert - und dann werden sie von den Gremien final abgesegnet. Dann weiß ich, wohin die Reise geht. Stand jetzt steht laut den Planungen von Scharold weniger Geld zur Verfügung als heuer. Das ist jetzt der Stand. Wir haben aber den 31. Januar. Bis Ende August ist noch Zeit. Je früher sich Dinge tun, umso leichter tun wir uns. Ich bin zuversichtlich, dass diese Gruppe zusammenbleibt in dieser Art und Weise.”

Der Bonus für den Pongracic-Wechsel von Salzburg nach Wolfsburg in Höhe von 1,5 Millionen Euro ist noch nicht im Budget inkludiert. “Es bestehen Verbindlichkeiten - und wir müssen Verträge und Abmachungen einhalten. Zu diesen Verträgen stehen wir”, erklärt Gorenzel. Heißt wohl: Mit der Pongracic-Kohle kann Gorenzel vermutlich nicht planen.

Eine Frage beschäftigt jetzt viele Fans: Was hätte 1860 eigentlich ohne die Zahlungen für Weigl/Pongracic gemacht?