Köllner: "Man muss sich immer vorstellen: Was ist, wenn das mein Gesicht wäre?"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 05.03.2020 12:42
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Aufgrund der jüngsten Vorfälle in Fußball-Deutschland distanziert sich Löwen-Trainer Michael Köllner wiederholt von Hass, Diskriminierung und Rassismus. “Die letzten Tage hat relativ stark den Sport in Deutschland beschäftigt, die Vorfälle in fast allen Stadien. Für uns alle ist klar: Alle Art von Diffamierungen, von Anschuldiggungen, die unter die Gürtellinie gehen, hat im Sport und im Leben nichts verloren. Da sollte sich jeder davon distanzieren. Ich glaube, dass alle Themen: Rassismus, Beleidigungen - und alles, was momentan in den Stadien passiert, ein Unding ist. Das steht nicht für die Werte des Sports - für Offenheit, für Transparenz, für Toleranz und für Freude am Ende.”
Köllners Wunsch: “Ich hoffe, dass das aus den Stadien verschwindet. Es wäre wichtig, dass sich alle Leute besinnen. Meinungsfreiheit und Protest wird respektiert, aber wenn’s unter die Gürtellinie geht, dann hat das nichts verloren. Leider nimmt das in unserer Gesellschaft immer mehr Überhand. Wir sind alle gefordert, dass man das in den Griff bekommt - auch in den sozialen Medien.”
Das 1860-Präsidium hatte sich zuletzt in einer Stellungnahme nicht gegen die Beleidigungen aus der Kurve gegen Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik (Banner mit durchgestrichenem Ismaik-Kopf, Scheichlied) distanziert - viele Fans rätseln: Warum wagen Reisinger & Co. diesen Schritt nicht?
Köllner zu den Angriffen auf Ismaik: “Man muss sich immer vorstellen: Was ist, wenn das mein Gesicht wäre? Ich denke, es würde sich keiner darüber freuen, wenn er mit wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen diffamiert wird. Ich verurteile das grundsätzlich. Das Miteinander geht verloren. Wir überschreiten Grenzen in den sozialen Medien - und das ufert auch im normalen Leben aus.”
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