VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

1860-Lebensmitglied Eduard Bauer (57) aus Kochel am See bat die Löwen im Februar um Unterstützung, damit seine Satzungsanträge für die Brief- und Onlinewahl für die am 12. Juli geplante Mitgliederversammlung ordnungsgemäß angenommen werden.

Der TSV 1860 meldete sich aber erst nach Ablauf der Frist - am vergangenen Montag mit einer Absage per Mail. Darin heißt es: “Sehr geehrter Herr Bauer, ihre Anträge, per email eingegangen am 26.02.2020, wurden vom Wahlausschuss behandelt. Der Wahlausschuss hat die Zulassung ihrer Anträge abgelehnt. Ihr Antrag kann in der Form in der er gestellt wurde nicht der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden, da u.a. nicht klar ersichtlich ist, welche Ziffern der Satzung sie konkret ändern wollen und wie der neue Satzungstext aussehen soll, über den die Mitglieder abstimmen sollen. Eine Zulassung ihres Antrags in dieser Form war uns daher leider nicht möglich. Hinsichtlich ihrer Anfrage zur Unterstützung bei der Ausgestaltung ihrer Anträge, darf ich Ihnen mitteilen, dass es sich dabei um keine satzungsgemäße Aufgabe der Gremien des Vereins handelt.” Gezeichnet wurde das Schreiben von Evert Koenes, dem Vorsitzenden des 1860-Wahlausschusses. Typisch Sechzig, Oida?

Mitgliederversammlung des TSV 1860 in Corona-Zeiten: Sollen die Abstimmungen per Online- oder Briefwahl durchgeführt werden?

Umfrage endete am 13.04.2020 14:00 Uhr
JA! Damit hat jedes Mitglied die Möglichkeit, abzustimmen.
87% (3156)
NEIN! Für mich ist eine MV nur eine MV, wenn man auch vor Ort ist.
13% (455)

Teilnehmer: 3611

Bauer, der bereits zum vierten Mal in den letzten sechs Jahren diesen Antrag gestellt hatte, erklärte gegenüber dem neuen 1860-Podcast “Radis Erben”: “Mir war klar, dass das wieder abgelehnt wird. Das interessiert doch keinen bei 1860… Ich kann mir keinen Rechtsanwalt leisten, dass das rechtskonform ist. In den letzten sechs Jahren habe ich es viermal probiert. Wenn eine Briefwahl eingeführt werden würde, dann würde das ganze Gremium bei 1860 ganz anders aussehen. Dann würden vielleicht auch ein paar Vernünftige das Sagen haben…”

Wird 1860 demokratisch geführt? “Nein, absolut nicht”, sagt Bauer: “Man hat früher dem Wildmoser vorgeworfen, dass er den Verein nicht demokratisch führt. Aber die Erfolge haben für ihn gesprochen. Aber wenn ich das jetzt anschaue, mit Demokratie hat das nichts zu tun. Wo hat Reisinger Erfolge bis jetzt zu verzeichnen? Gar nix! Er redet von Sponsoren. Wo sind die? Ich sehe keinen einzigen!”

Das komplette Interview mit 1860-Lebensmitglied Eduard Bauer in Radis Erben - klick Dich HIER rein!