VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Olaf Bodden (52) ist ein Mann der klaren Worte.

Deswegen hat der einstige Sturm-Hüne des TSV 1860 (67 Spiele, 25 Tore zwischen 1994 und 1998) auch eine deutliche Meinung zum Grünwalder Stadion - seine Botschaft: Sollten die Löwen in die Zweite Liga aufsteigen, sei die Giesinger Kultstätte für die Austragung der Heimspiele der Köllner-Elf viel zu klein. “Ich habe ja in meinem ersten Jahr auch noch im Grünwalder Stadion gespielt. Man braucht ja nicht zu reden, dass dort eine sensationelle Stimmung war. Jedes Spiel war ausverkauft. Wir waren im Grünwalder Stadion nicht zu schlagen”, erklärte Bodden im Löwen-Podcast “Radis Erben” rückblickend, als die Spielstätte noch ein Fassungsvermögen von 28.500 Zuschauer aufwies, “aber das ist über 25 Jahre her. Die Fußballzeiten haben sich verändert. Man braucht jetzt moderne Stadien mit einem ordentlichen Fassungsvermögen. Die Frage ist: Wo sollte 1860 da anfangen?” Bodden deutlich: “Das Grünwalder Stadion hat keine Zukunft, weil es eine Ruine ist. Es funktioniert auch nicht infrastrukturell. 1860 muss irgendwann anfangen, einen Weg zu finden, ein eigenes Stadion zu haben - und dann ist natürlich die Frage: In welcher Größenordnung? Wenn man in der Dritten Liga spielt, reichen wahrscheinlich 20.000. Wenn man in der Zweite Liga spielt, bräuchte man 30.000 bis 35.000 und wenn man in der 1. Liga dauernd spielen würde, könnte man wahrscheinlich jedes zweite Wochenende das Stadion mit 50.000 bis 60.000 füllen. Da ist die Frage, welche Vision man für den Verein hat…”

Die Stadt München hat unlängst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben lassen, die beinhaltet, dass die Maximalkapazität des Grünwalder Stadions nicht höher als 18.105 Zuschauer sein dürfe. Widerspruch gab es von Vereinsseite dazu nicht. Dazu Bodden: “Wenn das für den Verein ok ist, dann brauchen wir auch nur die Dritte Liga. In der Zweiten Liga ist das Stadion viel zu klein - mit diesen 18.000 Plätzen. Das steht ja in keiner Relation zu den Leuten, die dann kommen würden…Ich kann dem Plan gar nichts abgewinnen.”

Außerdem sprach Bodden bei “Radis Erben” über die Corona-Krise, die Entwicklung der Mannschaft unter Bierofka-Nachfolger Michael Köllner, die fehlende Performance von Präsident Robert Reisinger, die Jugendarbeit des TSV und seine weiß-blaue Traumelf zum 160. Geburtstag des Klubs. Reinhören lohnt sich!

Wie groß sollte eine Heimspielstätte für den TSV 1860 sein?

Umfrage endete am 20.05.2020 10:00 Uhr
30.001 bis 35.000
29% (1545)
35.001 bis 40.000
24% (1291)
25.001 bis 30.000
19% (994)
40.001 bis 50.000
13% (680)
20.000 bis 25.000
7% (400)
18.105 Zuschauer - wie von der Stadt geplant!
6% (325)
15.000 Zuschauer reichen!
2% (111)

Teilnehmer: 5346