Braucht 1860 neue Ismaik-Darlehen? Scharold wünscht sich Zusammenarbeit
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 13.05.2020 10:37
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Demnächst wollte Präsident Robert Reisinger eigentlich den neuen Finanz-Geschäftsführer vorstellen. Zumindest hatte dies der 56-Jährige in seiner Hauspostille, dem “Wochenanzeiger”, angekündigt, schließlich scheidet Noch-Geschäftsführer Michael Scharold wie geplant zum 30. Juni aus. Nach db24-Informationen soll Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik - obwohl ihm 60 Prozent an der Fußball-Firma gehören und damit die Mehrheit am Unternehmen besitzt - nicht in die Vorstellungssrunde involviert gewesen sein. Ob Reisinger sein Wirken nochmal überlegen sollte?
Denn durch die Corona-Krise gerät der TSV 1860 gehörig ins Wanken. Zwar sei die Liquidität der Löwen bis zum Saisonende gesichert, doch was dann ist, kann man sich nur ausmalen. “Unsere wirtschaftlichen Planungen wurden über den Haufen geworfen”, sagt Scharold. Die Corona-Krise haben einen Schaden im “mittleren sechsstelligen Bereich” angerichtet - und dass die Summe so gering ist, liegt vermutlich auch daran, dass die Löwen im Januar eine Bonuszahlung von über einer Million Euro für Ex-Kapitän Julian Weigl (Benfica Lissabon) erhalten haben. Dazu erwartet Scharold auch einen Sponsoring-Rückgang für die nächste Saison. Der Konsolidierungskurs ist spätestens jetzt gestorben.
Kommt jetzt wieder Hasan Ismaik ins Spiel? Seit Wochen hält sich der Jordanier auf seinem Facebook-Kanal zurück, schrieb aber, dass in der Corona-Krise jetzt der Zusammenhalt oberste Priorität habe. Sogar Scharold sagte am Dienstag in einer Video-PK, dass man auch über eine Darlehensaufnahme bei Ismaik diskutieren müsse. “Wichtig ist jetzt, dass wir alle begreifen: Die Herausforderung, die uns Corona beschert hat, wird nur gehen, wenn wir mit ganz viel Solidarität und Zusammenhalt an Lösungen arbeiten.” Es könne laut Scharold nicht sein, “dass sich einer auf den anderen verlässt”. Sein dringender Appell an die beiden Gesellschafter: “Wir müssen alle zusammenarbeiten. Dazu gehören alle Möglichkeiten und dazu müssen wir über alles offen reden.”
Ob Reisinger noch über seinen eigenen Schatten springt und Ismaik doch mal anruft?
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