VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Nur wenige Stunden nach der offiziellen Bekanntgabe, dass der DFB die Dritte Liga ab dem 30. Mai wieder anpfeift, mandeln sich zwei der acht Abbruch-Befürworter auf - im Detail: Halle und Jena. Das unwürdige Schauspiel, wie es DFB-Vize Dr. Rainer Koch seinerzeit beschrieben hat, geht also in die nächste Runde.

Halles Präsident Jens Rauschenbach gegenüber der dpa: “Unsere seit Wochen geäußerten Bedenken wurden mit der heutigen Entscheidung ebenso außen vor gelassen wie der Umstand, dass die Verfügungslage in Sachsen-Anhalt bis einschließlich 27. Mai kein Mannschaftstraining zulässt.” Da sein Klub nach aktuellem Stand nur drei Tage mit der kompletten Mannschaft trainieren könne, kündigt Rauschenbach an: “Wir sehen uns gezwungen, diese plötzliche Entwicklung unter dem Aspekt der Chancengleichheit rechtlich prüfen zu lassen.”

Auch das abgeschlagene Schlusslicht Carl Zeiss Jena will die Entscheidung nicht akzeptieren. Da bis zum 5. Juni in Thüringen sämtlicher Trainings- und Wettkampfbetrieb untersagt ist, droht der Klub mit rechtlichen Schritten. “Dieser Termin ist zeitlich unmöglich umsetzbar, gefährdet die Gesundheit der Spieler und missachtet selbst die Präambel der eigenen DFB Satzung, in der es heißt, dass ‘der DFB in sozialer und gesellschaftspolitischer Verantwortung handelt und sich in hohem Maße dem Gedanken des Fair Play verbunden fühlt”, teilten die Thüringer mit.

Jena-Geschäftsführer Chris Förster erklärte gegenüber dem “SID”: “Wir werden auf jeden Fall rechtliche Schritte einleiten. Wir haben ein Hygienekonzept umzusetzen. Das erfordert zwei Testungen und ein einwöchiges Trainingslager vor Spielbeginn. Das ist terminlich nicht mehr zu organisieren.”